Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.

25. November: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen
Jedes Jahr findet am 25. November der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ statt – ein Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeglicher Form gegenüber Frauen und Mädchen. Hintergrund des Gedenktages ist die traurige Geschichte der drei Schwestern Patria, Minerva und María Teresa Mirabal, die sich in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt hatten und nach monatelanger Folter am 25. November 1960 getötet wurden.
Gewalt gegen Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen!
Gewalt ist nach wie vor ein globales Phänomen und kann überall auftreten.
In jedem Land, auf jeder Straße oder in jedem Zuhause sowie in allen gesellschaftlichen und sozialen Schichten.
Es gibt verschiedenste Formen von Gewalt wie beispielsweise die häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Zwangsehen, Frauenhandel, Genitalverstümmelung, sexuelle Übergriffe, Belästigung, digitale Gewalt aber auch verbale und psychische Gewalt.
In Deutschland hat jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfahren müssen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nimmt sich dieser Problematik seit Jahren an; so wurde unter anderem im Jahr 2013 bundesweit das kostenlose, anonyme und rund um die Uhr zur Verfügung stehende Hilfetelefon mit der Rufnummer 116 016 ins Leben gerufen. Hier erhält man Beratung am Telefon, im Chat oder per E-Mail.
Das Gleichstellungsbüro der Stadt Wetzlar beteiligt sich des Weiteren zusammen mit dem Jugendamt der Stadt Wetzlar seit dem Jahr 2004 im interdisziplinären Arbeitskreis „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis“ mit dem Ziel, auf eine Verbesserung der Intervention gegen häusliche Gewalt an Frauen und Kindern hier vor Ort hinzuwirken.
Darüber hinaus werden im Gleichstellungsbüro auch vielfältige kostenlose Informationsmaterialien zu diesem Thema bereitgestellt.
Fälle häuslicher Gewalt steigen
In Hessen gab es im Jahr 2022 insgesamt 11.475 Fälle von häuslicher Gewalt. Im Jahr 2023 sind die Zahlen sogar noch einmal auf 12.000 Fälle angestiegen. Dies bedeutet eine Steigerung von 4,6 Prozent innerhalb eines Jahres. Ebenso verhält es sich im Lahn-Dill-Kreis, wo 2022 noch 420 Fälle häuslicher Gewalt erfasst wurden. 2023 waren es bereits 448 Fälle. Bei den erfassten Tatverdächtigen im Lahn-Dill-Kreis handelte es sich bei nur 13 Prozent um Frauen, der Großteil der häuslichen Gewalt geht also auch weiterhin von Männern aus – häufig vom eigenen (Ex-)Partner.
Gleichstellungsbüro der Stadt Wetzlar hisst Flagge
Das Gleichstellungsbüro der Stadt Wetzlar hisst anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen in jedem Jahr zusammen mit Oberbürgermeister Manfred Wagner und politischen Vertreterinnen und Vertretern eine Fahne vor dem Rathaus. Wir möchten mit dieser Aktion versuchen, ein sichtbares Zeichen zu setzen, in den Bemühungen gegen Gewalt nicht nachzulassen, die Menschen für dieses schwere Thema weiter zu sensibilisieren und so unsere Solidarität zu bekunden.
Mit der diesjährigen Fahnenaktion soll ein klares Zeichen gegen Partnerschaftsgewalt gesetzt und gleichzeitig Forderungen für die Rechte und den Schutz der Betroffenen gestellt werden.
Hilfe im Notfall
In einem Notfall sollten sich Betroffene immer umgehend unter dem Polizei-Notruf 110 (Tag und Nacht) an die Polizei wenden. Die örtliche Polizeidienststelle erreicht man in Wetzlar unter der Telefonnummer 06441 9180.
Des Weiteren erhalten Betroffene fachkundigen Rat und Hilfe bei häuslicher Gewalt und Stalking bei der hiesigen Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, Frauenhaus Wetzlar, Karl-Kellner-Ring 41, 35576 Wetzlar, Telefonnummer 06441 46364.
Diese Stelle existiert seit 2004 und ist eine wichtige Anlaufstelle in der Beratung und Hilfestellung. Betroffene erhalten hier Informationen, etwa zum Gewaltschutzgesetz oder bezüglich der Beantragung von Schutzanordnungen, und finden hier fachlich ausgebildete Ansprechpersonen.
"Mein Herz gehört mir"
Mit diesem Clip klärt TERRE DES FEMMES über das Thema Zwangsverheiratung auf und zeigt, wie Betroffene sich Hilfe holen können. Dabei kommt der 90-sekündige Clip fast ganz ohne Sprache aus, das kleine Herz zeigt auch ohne viele Worte den Weg. Der Clip soll die Zielgruppe der 14-bis 21-Jährigen aufrütteln und für das Thema Frühehen und Zwangsverheiratung sensibilisieren.