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Solidaritätspartnerschaft mit Schepetiwka/Ukraine

Am 23. Februar 2023 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wetzlar beschlossen, eine sogenannte Solidaritätspartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt anzustreben. Inzwischen wurden Kontakte zu der 42.000 Einwohner zählenden Stadt Schepetiwka im Nordwesten der Ukraine geknüpft und inzwischen bei mehreren Videokonferenzen vertieft.
Solidaritätspartnerschaft mit Schepetiwka/Ukraine
© Stadt Schepetiwka

Bei der Solidaritätspartnerschaft handelt es sich insbesondere um eine Bündelung von Unterstützungsmaßnahmen für die ukrainische Bevölkerung und nicht um eine klassische Städtepartnerschaft.

Ende Oktober Mittwoch fand eine erneute Videokonferenz von Vertretern der Stadt Wetzlar mit den politisch Verantwortlichen in Schepetiwka statt, die berichteten, dass sie seit vier Tagen und Nächten beschossen würden und sehr müde seien. Viele Gebäude wurden beschädigt, Menschen verletzt. Die Druckwelle eines Angriffs auf eine Nachbarstadt in etwa 18 Kilometern Entfernung war bis nach Schepetiwka zu spüren und führte zu Beschädigungen. Das örtliche Krankenhaus muss aktuell viele Verletzte versorgen und die Feuerwehr vor Ort ist im Dauereinsatz.

Trotz all dieser fürchterlichen Erlebnisse wurde ein Freundschaftsbaum (eine Eiche) zum Zeichen der Freundschaft mit Wetzlar gepflanzt. In Wetzlar wurden bei einer Becherpfand-Sammelaktion während des Frauenhandball-Länderspiels „Deutschland – Ukraine“ etwa 1.000 Euro gesammelt, die in die Vorbereitung eines ersten Hilfstransportes fließen. Die folgende Präsentation (PDF-Download) der Stadtverwaltung Schepetwiwka zeigt Eindrücke aus der Stadt und von der Pflanzung des Freundschaftsbaumes.

Kontakt

Kulturamt der Stadt Wetzlar
- Städtepartnerschaften -
Isabell Kurz, Tel. 06441-994102, E-Mail: isabell.kurzwetzlarde


Solarmodule Burkina Faso
Solarmodule Burkina Faso © Privat

Aktuelles

09.01.2019: Die Stadt Wetzlar hat die Installation von Solarmodulen in Burkina Faso mit 2.000 Euro unterstützt.

Renate Wagner (✝) überbrachte zum Abschluss des Projektes die Spende an die Vertreter der Stadt Dori, mit der seit 1975 eine Patenschaftsarbeit besteht.

Patenschaft mit Dori/Burkina Faso

Der Magistrat der Stadt Wetzlar beschloss am 30.09.1975 die Patenschaft für die Wüstenstadt Dori in Burkina Faso (Sahelzone), um die Bereitschaft der Wetzlarer Bürger zur Hilfe für die Dritte Welt zu dokumentieren. Es wurde weiterhin beschlossen jährlich einen Betrag, der je nach Bedarf neu festzulegen ist, in den städtischen Haushalt einzustellen um Hilfsprojekte in Dori zu unterstützen. Seitdem konnten mehrere Projekte, z. B. der Bau von Schulgebäuden und die Ausstattung des Krankenhauses in Dori unterstützt werden. 

Dori ist eine echte Sahelstadt, 275 Kilometer von Quagadougou; die Stadt hat eine Fläche von 2532 km², insgesamt wohnen hier ca. 98.000 Einwohner. Dori ist der Sitz des Präfekten des Departements du Sahel und lebt, wie die gesamte Sahelzone, in erster Linie vom Herdenbesitz, der Landwirtschaft und dem Kleinhandwerk. Die Stadt wird neben dem Bürgermeister von 23 Magistratsmitgliedern aus drei Parteien regiert.
Begrüßung bei einem Besuch in Dori
Begrüßung bei einem Besuch in Dori
Abtransport der landwirtschaftlichen Erträge
Abtransport der landwirtschaftlichen Erträge

Der Bürgermeister von Dori
Der Bürgermeister von Dori
Bebauung in Dori
Bebauung in Dori

Hilfen für Dori von 2005 bis 2011

Magistrat der Stadt Dori im Jahr 2008
Magistrat der Stadt Dori im Jahr 2008
Anpflanzaktion der Jatropha-Pflanze
Anpflanzaktion der Jatropha-Pflanze
  • 2005 bis 2006: Projekt gegen die Genitalverstümmelung von Frauen
    Videoapparat, Dieselreaktor zur Herstellung von Strom, 50 DVDs zur Herstellung von Aufklärungsfilmen, Anmietung von Räumlichkeiten, Transportmittel und die Ausbildung der Frauen zur Herstellung und Vertrieb von Filmmaterial
     
  • 2007: Anschaffung von 40 Wörterbüchern Französisch-Deutsch für die Abiturklasse des Gymnasiums
     
  • 2008: Teil der Umzäunung des Geländes des Gymnasiums
    Die wurde notwendig, da Autos über das Schulgelände fuhren und es zu schweren Unfällen kam. Zudem wurden Mädchen entführt und zwangsverheiratet.
     
  • 2008 und 2009: Mitgebrachte Gastgeschenke an den Bürgermeister kommen einer Frauengruppe zugute
    Diese betreiben Aufforstung im Sahel mit Hilfe der Aytrophapflanze, um die Wüste aufzuhalten und die Felder vor Verwüstung zu schützen. Aus den Früchten der Pflanze werden Seife und Schmierfette sowie Diesel zum Antreiben der Getreide- und Ölmühlen hergestellt.
     
  • 2011 fährt wieder eine Reisegruppe nach Burkina Faso und besucht im Auftrag der Stadt die Patenstadt Dori.
Die Deutsch-Abschlussklasse, die Wörterbücher erhalten hat
Die Deutsch-Abschlussklasse, die Wörterbücher erhalten hat

Besuch in Dori im Oktober 2011

Renate Wagner übergibt Gastgeschenk an Bürgermeister Diallo
Renate Wagner übergibt Gastgeschenk an Bürgermeister Diallo
Reisegruppe der Kirchengemeinde Naunheim
Reisegruppe der Kirchengemeinde Naunheim

Von Renate Wagner

Zwei Tage besuchten wir die Patenstadt von Wetzlar, überbrachten die Grüße von Herrn Oberbürgermeister Wolfram Dette und ein Gastgeschenk von 1000 Euro an den dortigen Bürgermeister Herrn Hama Arba Diallo. Von Ouagadougou aus, wo wir Gäste des dortigen Entwicklungsbüros waren, fuhr die kleine Reisegruppe der Kirchengemeinde Naunheim bestehend aus sechs Personen etwa 300 Kilometer in den Sahel und die Stadt Dori.

Dort wurden wir am 14. Oktober offiziell im Rathaus von dem zweiten Bürgermeister und einigen Magistratsmitgliedern empfangen. Herr Diallo musste wegen einer dringenden Parlamentssitzung nach Ouagadougou. Er ist - wie es auch in Frankreich möglich ist - Mitglied in der Landesregierung. Aufgrund seiner Abwesenheit wurde eine telefonsiche Verbindung hergestellt, bei der Herr Diallo mich bat, Grüße an Wetzlar mitzunehmen. Er meldet sich zudem auch noch schriftlich.

Seinen Stellvertreter hat er angewiesen, uns bei seinem Rundgang alle Veränderungen in der Stadt zu zeigen und uns über die abgeschlossenen und die noch ausstehenden Maßnahmen zu informieren. Bei meinem letzten Besuch Anfang November 2009 war die Stadt selbst in keinem guten Zustand. Viele Häuser waren durch die großen Wassermassen vom September des gleichen Jahres zerstört wie an vielen Orten in Burkina Faso. Um so überraschter waren wir von dem positiven Stadtbild nur zwei Jahre später. Einige Straßen sind asphaltiert. Es gibt im Innenbereich Straßenlampen. Auf dem Gelände des Rathauses ist ein neues Gebäude entstanden, wodurch mehr Büros und Sitzungsräume geschaffen wurden. Das alte Gebäude war ebenfalls 2009 von den Wassermassen teilweise zerstört und außerdem sehr beengt.

Der Markt in Dori
Der Markt in Dori
Der Markt in Dori
Der Markt in Dori

Des Weiteren ist es Herrn Diallo mit seinen Beziehungen gelungen, EU-Gelder zu erhalten. Damit wurden zwei miteinander verbundene Regenrückhaltebecken gebaut. Diese Anlage ist eingezäunt, um das Wasser vor Verunreinigung zu schützen. Alle Gehwege sind gepflastert. In 2000 privaten Wohnanlagen der Innenstadt wurden Latrinen gebaut. Eine neue Sportstätte mit Umkleidekabinen für die Jugend ist im Bau sowie Geschäftshäuser rund um das Gelände.

Des Weiteren entsteht ein Kommunikationszentrum mit Internetzugang, Bücherei und einem Zeitungsverlag. Gedacht ist dieses Zentrum zur Nutzung von Schulklassen. Es steht kurz vor seiner Fertigstellung. Damit sind die bewilligten Gelder verbaut.

Der Wunsch des Bürgermeisters wäre noch ein Internat, damit Jugendliche aus der Umgebung auch von einer besseren Schulbildung profitieren können. Es gibt seit 2008 ein zweites Gymnasium, welches voll ausgelastet ist. Es wurde mit Hilfe der Stadt Bonn gebaut. Für das Internat wird Herr Diallo noch um Hilfe bitten.

Die Bibliothek im Kommunikationszentrum
Die Bibliothek im Kommunikationszentrum
Computerraum im Kommunikationszentrum
Die Bibliothek im Kommunikationszentrum
Gebäude mit Büro und Sitzungsräumen
Gebäude mit Büro und Sitzungsräumen
Das Regenrückhaltebecken
Das Regenrückhaltebecken

Besuch in Dori 2016

Dori
Dori

Positive Veränderungen in Burkina Faso

Glücklich bin ich wieder von meiner 14-tägigen Reise aus Burkina Faso mit so vielen Erlebnissen zurückgekommen. Angefangen hat es beim Klima. Sehr angenehm waren die Temperaturen, nachts 22° bis 25° und tagsüber lagen die Temperaturen bei etwa 30° Grad bei Sonne den ganzen Tag. Eine trockene Wärme, die zurückzuführen ist auf den positiven Klimawandel durch die vielen Aufforstungen im Land. Während der Regenzeit hat es auch in den meisten Regionen genügend geregnet, so dass die Ernte zufriedenstellen ausfiel. In den Regionen, wo die Ernte nicht so gut war wegen des Wassermangels, leiden die Menschen auch nicht an Hunger. Sie konnten aus den anderen Landesteilen mitversorgt werden, da Burkina Faso über eine gute Infrastruktur verfügt. Es gibt viel mehr gut ausgebaute Straßen als in früheren Zeiten. Die neue Regierung, die seit ein paar Monaten im Amt ist, wurde von all meinen Bekannten als gut bis sehr gut bewertet. Überall in den Städten und Dörfern gibt es neu gewählte Bürgermeister. Mit dem neuen Bürgermeister von Dori habe ich mich getroffen. Herr Ahmed Aziz Diallo ist ein aufgeschlossener junger Mann. Er hat neben seinem Amt als Bürgermeister auch einen Sitz in der Regierung von Burkina Faso. Im Laufe des Jahres wird er Deutschland besuchen und dabei auch nach Wetzlar kommen.

Von unserem gemeinsamen Projekt zwischen der Kirchengemeinde Naunheim und der Stadt Wetzlar, Solarmodule für das das Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchenföderation und dem Gymnasium in Dori zu spenden, war er begeistert. Für beide PArtner bedeutet dies eine enorme Stromersparnis. Mit dem eingesparten Geld lassen sich andere Sozialprojekte verwirklichen.

Die Solarmodule
Die Solarmodule
Der Markt in Dori
Der Markt in Dori

Herr Diallo bedankte sich für das von mir übergebene Geld und die Hilfe in den vergangenen Jahren. Alle noch offenen Fragen – wie und wann die Module nach Burkina Faso kommen – haben wir besprochen, so dass wir die Module nun verschicken können. Auch bei der deutschen Botschaft in Burkina Faso konnte ich von unserem Vorhaben berichten und mich beraten lassen über den besten Seehafen.

Um die Module auf die Dächer zu bringen, werden noch Gelder benötigt. Daher bittet die Evangelische Kirchengemeinde Naunheim noch um Spenden für das Projekt. Spendenkonto der Kirchengemeinde Naunheim bei der Sparkasse Wetzlar: DE60515500350024000440.

Von Renate Wagner


Patenschaft für das Ostdeutsche Lied

Auf Anregung des heimatvertriebenen Musikpädagogen und Volkskundlers Edgar Hobinka übernahm die Stadt Wetzlar im Jahre 1962 eine Patenschaft für das ostdeutsche Lied. Mit der Patenschaft soll das Liedgut der einst deutschen Siedlungsgebiete im Osten erhalten, gepflegt und neu belebt werden. Im einzelnen hat die Patenschaft folgende Aufgaben:

  • Verbreitung der Lieder aus den ehemaligen ostdeutschen Sprachgebieten; Unterrichtung über ihre Herkunft und Verbreitung durch Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit.
  • Bereitstellen von Notenmaterial und Hilfe bei der Programmgestaltung für Chöre, Singkreise, Instrumentalgruppen und Solisten, die sich dem ostdeutschen Lied widmen.
  • Bereitstellung von Archivmaterial für publizistische und wissenschaftliche Zwecke.
  • Hilfe bei der Suche nach Liedern, von denen nur noch Textanfänge bekannt sind.
  • Unterstützung bei der Suche nach mehrstimmigen Sätzen, Klavier- oder anderen Instrumentalbegleitungen zu bestimmten Liedern, soweit sie im Archiv vorliegen.  

Das Archiv verfügt über 1.700 Liederbücher und eine Vielzahl von Liedblättern. Die Liedsuchdatei umfasst ca. 65.000 Liedtiteleinträge (Ein Teil der Lieder ist mit unterschiedlicher Bearbeitung mehrfach eingetragen). Anhand der Liedsuchdatei können Anfragen nach Liedtiteln, Komponisten, Textdichtern, Herkunft der Lieder etc. schnell beantwortet werden. Die Dienstleistungen des Archivs sind unentgeltlich und stehen allen Interessierten zur Verfügung.

Publikationen

Die Patenschaftsstelle hat folgende Publikationen herausgegeben:

  • Ostdeutsches Liederbuch. Alte Lieder aus dem ostdeutschen Sprachraum, 5,00 Euro
  • Brücke zur Heimat. Liederbuch der deutschen Landschaften, 5,00 Euro
  • Neue Weisen aus unseren Tagen. Liedschaffen Vertriebener im neuen Lebensraum, 5,00 Euro Zur Zeit vergriffen!
  • In meinem Leben spielten Musik und Gesang eine wichtige Rolle. Von Edgar Hobinka, 5,00 Euro

Öffnungszeiten und Kontakt

Öffnungszeiten:

Dienstag und Donnerstag von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr und nach Vereinbarung

Kontakt:

Gerhard König
Hauser Gasse 17
35578 Wetzlar
Tel.: 06441 99-1030
Fax: 06441 99-1034
E-Mail: ostdeutschesliedwetzlarde