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Die Energiekrise - Allgemeine Informationen

Was ist passiert?

Deutschland und Europa befinden sich in einer Energiekrise, welche u.a. durch den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ausgelöst wurde. Der Konflikt zeigt Deutschland und seinen Kommunen v.a. bezüglich der Bereitstellung von Energie und der Wärmeversorgung (Gasversorgung), seine Grenzen und Schwachstellen auf. Die Energiekrise verstärkt weitere Konflikte (Klimakrise, Lieferprobleme, soziale Ungleichheiten, etc.).

Was ist der aktuelle Stand?

Deutschland steht vor einem Belastungstest seiner Energieinfrastruktur, und der nachgeschalteten Abnehmer von Energie. Die Bundesregierung hat auf Basis des Energiesicherungsgesetz Verordnungen zur Sicherung der Energieversorgung (z.B. der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV)), insbesondere von sensiblen Nutzergruppen erlassen. Das kurzfristige Einsparen von Gas (bzw. Energie im Allgemeinen) hat demnach höchste Priorität, wobei mittel- und langfristige Szenarien zur sicheren („unabhängigen“) Energieversorgung angedacht werden müssen.

Was muss künftig geschehen?

Alle Kommunen in Deutschland sind dazu aufgefordert, die Energieverbräuche drastisch zu senken. Idealerweise sind die Kommunen zukünftig (annähernd) unabhängig von fossilen Energieträgern, um Abhängigkeiten von einzelnen Rohstoffen und/oder Lieferanten zu reduzieren. So kann zukünftig flexibler auf solche Krisen reagiert werden.

Wie hat Wetzlar auf die Voraussetzungen reagiert?

Der Stab für außerordentliche Ereignisse der Stadt Wetzlar (SAE) hat die AG Energie ins Leben gerufen, um sich über kurzfristige (Energieeinspar-)Maßnahmen Gedanken zu machen, und solche auf den Weg zu bringen. Dazu kommen aus den einzelnen Fachbereichen Expert*innen regelmäßig zusammen, um

  1. Kurzfristige (v.a. nach EnSikuMaV),
  2. Mittelfristige und
  3. Langfristige Maßnahmen

in öffentlichen und privaten Bereichen zu erörtern anzustoßen. Dabei geht es nicht primär nur um die Einsparung von Energie, sondern auch darum, Möglichkeiten der Energiegewinnung zu erschließen.

Beispielhafte Projekte bisher des SAE (Stand: Oktober 2022)

  • Reduzierung der Badewassertemperatur in Schwimmbädern
  • Absenkung der Raumtemperaturen in Sport- und Turnhallen
  • Reduzierung der Raumtemperaturen in Verwaltungsgebäuden auf 20°C
  • Vorträge zum Energiesparen
  • Ausweitung der Beratungsangebote zum Energiesparen
  • U. a.

10 kleine Kniffe zum Stromsparen

  1. TV-, Audio-, Büro- und andere elektronischen Geräte komplett abschalten, nicht im Stand-by-Modus lassen! Hilfreich: Steckdosenleisten mit Ein-Aus-Schalter.
  2. Handy-Ladekabel immer ausstecken wenn kein Gerät angeschlossen ist, das Smartphone „entrümpeln“ und Apps schließen, um den Akku zu schonen.
  3. Akkuladungen ausnutzen! Schnurlose Telefone, Rasierapparate, Laptops, etc. erst aufladen, wenn sie fast (ca. 20%) leer sind.
  4. Beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten, Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine auf optimale Effizienzklassen wie A+++ (bzw. neu: A) achten.
  5. Kühlschrank / Gefrierfach regelmäßig abtauen und die Kühltemperatur auf 7°C herunterfahren. Die Kühlschranktür schnell schließen. Lebensmittelfächer richtig nutzen (nicht zu vollpacken, Gemüse ins Gemüsefach, usw.).
  6. Geräte wie Wasch- und Spülmaschine oder Trockner nie halbleer laufen lassen. Auf ECO-Programm setzen! Beim Waschen reichen bei normalem Schmutz 30 Grad aus. Wäsche lieber auf der Leine trocknen.
  7. Heißes Wasser im Wasserkocher erhitzen, nicht auf dem Herd! Immer den kleinstmöglichen Topf auf der passenden Platte und mit Deckel verwenden. Bei Herd und Backofen die Restwärme nutzen. Wie wäre es mit einem Dampfkochtopf?
  8. LED-Energiesparlampen benötigen wenig Energie. Bewegungsmelder oder Dimmer installieren! Der einfachste Tipp: Licht nie unnötig anlassen.
  9. Klimaanlagen, Ventilatoren oder Heizlüfter benötigen viel Strom – am besten darauf verzichten!
  10. Laptop statt Desktop-PC verwenden. Laptops sind auf Akkubetrieb ausgelegt, und effizienter gebaut. Tipp 3 beachten!

10 kleine Kniffe zum Heizenergiesparen

  1. Adieu Kippfenster! Stets auf Kipp stehende Fenster erhöhen unnötig den Verbrauch von Heizenergie. Die schöne warme Raumluft entschwindet sinnlos ins Freie. Deshalb: Vermeiden Sie dauerhafte Kipplüftung.
  2. Richtig Lüften: Stoßlüftung am besten quer durch die Wohnung! Dann wirkt die Frischluftzufuhr am effektivsten. Durch das weite Öffnen gegenüberliegender Fenster entsteht „Durchzug“, der die feuchte Luft nach außen transportiert.
  3. Heizung abdrehen! Stellen Sie in der Heizperiode während des Lüftens alle Heizkörper im Raum aus. Alternativ können Sie Thermostate mit „Fenster-offen-Erkennung“ verwenden.
  4. Thermostat richtig einstellen, um die Temperatur in den Räumen zu halten. Türen geschlossen halten, die zu anderen Räumen führen!
  5. Heizkörper entlüften, damit es nicht gluckert, denn sonst kommt nicht ausreichend Warmwasser im Heizkörper an! Ggfs. den Druck kontrollieren (1,5 – 2 bar) oder einen Hydraulischen Abgleich machen (lassen)!
  6. Keine Möbel und Vorhänge vor dem Heizkörper, um die erhitzte Luft gleichmäßig im Raum zu verteilen. Die Zirkulation der Luft ist wichtig beim Heizen! Stoßlüften nicht vergessen (s. Punkt 2)!
  7. Bei Abwesenheit die Heizung herunterdrehen und sich (auch für die Nacht) darüber Gedanken machen, welche Räume warm sein müssen.
  8. Stellen Sie die Heizungsanlage auf die richtige Temperatur ein. Ggfs. prüfen ob eine Nachtabschaltung tatsächlich günstiger ist, als eine nächtliche Komplettabschaltung!
  9. Fenster und Türen abdichten, v.a. um Zugluft zu vermeiden.
  10. Heizkörpernischen dämmen, um Verluste zu minimieren.