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Das 1992 eröffnete Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Jagdhaus der Grafen von Nassau-Weilburg, das in der Zeit von 1719 bis 1721 erbaut wurde. Das Fachwerkhaus wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer damaligen Mode folgend, auch aus Gründen des Brandschutzes, verputzt.

Erster Bewohner war der Oberförster Johann Gottfried Seyfarth. Er stand im Dienste des Landgrafen und wohnte mit seiner Familie im Erdgeschoss. Die Räume im 1. Stock waren den Jagdgesellschaften des barocken Adels vorbehalten.

Das Gebäude ist seit 1838 im Besitz der Gemeinde und war bis 1965 Schule und Lehrerwohnung. Im Jahre 1934 kam es zu einem größeren Umbau. Das wichtigste, auch äußere Zeichen, war die Freilegung des Fachwerks der Außenfassade. Der Schulraum wurde ins Erdgeschoss direkt unter den bisherigen Raum verlegt.

Ausstellung im Erdgeschoss

Ausstellung Hüttenberger Hanskäse
Ausstellung Hüttenberger Hanskäse © Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.

Im Erdgeschoss befinden sich zwei Räume, in denen landwirtschaftliches Gerät und bäuerliches Gebrauchsgut aus vergangenen Jahren sowie Werkzeuge des Stellmachers und eine Reihe von Fotos aus "der guten alten Zeit" präsentiert werden. Schwerpunkte im zweiten Raum sind Produktionsmittel für den weit über die Grenzen hinaus bekannten "Hüttenberger Handkäse".


Ausstellung im Dachgeschoss sowie im Kellergeschoss

Geräte zur Flachsbearbeitung und zum Backen sowie das Mobiliar einer Schulklasse, alles im Dachgeschoss untergebracht, sind weitere Beispiele für unsere Vergangenheit.

Ein reichhaltig bestückter, gläserner Schaukasten zeigt Hüttenberger Trachten, darunter ein Brautpaar, die zu den prächtigsten unseres Landes zählen. Abgerundet wird dieser Teil der Ausstellung durch eine Schusterwerkstatt, eine Waschküche und einen Vorratsraum im Kellergeschoss.

Mobiliar einer Schulklasse
Mobiliar einer Schulklasse © Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.
Schusterwerkstatt
Schusterwerkstatt © Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.

Ausstellung im ersten Stock

Ballsaal
Ballsaal im ersten Stock © Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.

Im ersten Stock befinden sich ein vollständig eingerichteter Wohn- und Schlafraum sowie eine Küche aus der Zeit um 1900. Sie geben Einblick in die Wohnkultur unserer Region.

Ein Kontrast dazu ist der Ballsaal auf derselben Ebene des Museums. Der geschmackvoll im Stil dieser Zeit gestaltete Raum erinnert an das denkwürdige Tanzvergnügen, das am 09. Juni 1772 an diesem Ort stattfand und in die Weltliteratur einging. Johann Wolfgang Goethe, in jenen Tagen Praktikant am Wetzlarer Reichskammergericht, gehörte zu den 25 Teilnehmern, darunter auch Charlotte Buff, Kestners Verlobte, die aus der benachbarten Stadt auf's Land gekommen waren.

Er, der sich "wie ein Träumender" fühlte, hat wenig später in seinen "Leiden des jungen Werthers" dieses Ereignis unvergleichlich geschildert.

Abbildungen der Ballbesucher, auch die der brotschneidenden Lotte und des unglücklichen Jerusalem, die beide zum Stoff des berühmten Roman wurden, schmücken die Wände und laden ein, Goethes Empfindungen zu spüren.

Initiatoren und Betreiber

Die Initiatoren und Betreiber des Museums, die Gemeinde Hüttenberg und der Heimatkundliche Verein, sind bestrebt sowohl der bäuerlichen Tradition des Hüttenberger Landes gerecht zu werden als auch an die in die Literatur eingegangene Ballnacht von 1772 zu erinnern.

Die Möglichkeit, hier standesamtlich getraut zu werden zeigt die Vielfalt der in diesem historischen Haus stattfindenden Ereignisse.

Adresse, Kontakt und Informationen

Adresse:
Heimatverein Hüttenberg - Goethehaus Volpertshausen
Rheinfelser Straße 65
35625 Hüttenberg


Öffnungszeiten und Termine für Gruppen:
Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.
www.goethehaus-volpertshausen.de

Quelle: Flyer Heimatverein Hüttenberg - Goethehaus Volpertshausen / Herausgeber Heimatkundlicher Verein Hüttenberg e.V.