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Sie erwarten ein Baby oder sind Eltern eines Kleinkindes?
Das ist eine Zeit der Freude und Erwartung, die viel Neues mit sich bringt. Das bisherige Leben verändert sich grundlegend und Fragen jeglicher Art tauchen auf. Manchmal warten auch besondere Herausforderungen auf Lösungen. (Werdende) Eltern in ihrer neuen Rolle zu begleiten und zu unterstützen, ist der Leitgedanke der Frühen Hilfen. Der Austausch mit anderen Menschen in ähnlicher Situation kann dabei hilfreich sein.
Kifaz Lebenshilfe

Blick ins inklusive Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ) der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e. V.

„Es ist die Haltung, das Herz, die Empathie“, sagt Christine Müller voller Inbrunst. Christine Müller ist eine von vielen Müttern, deren Kinder die Kindertagesstätte im Kinder- und Familienzentrum der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg in der Röntgenstraße besuchen. Emil (5) kommt jetzt in die Schule, doch Tochter Amalya (2) steht schon in den Startlöchern. Vom ersten Willkommensbesuch durch Koordinatorin/ Fachkraft der Frühe-Hilfen- Susanne Theisges über Teilnahmen an Baby-Kursen bis hin zum Kita-Besuch: Müller hat alle Stationen in der Einrichtung der Lebenshilfe durchlaufen. Und nicht nur das: Sie selbst war schon als Kind in der Kindertagesstätte. „Für mich stand auch nie zur Debatte, dass meine Kinder woanders hingehen. Es war immer klar, dass sie hier herkommen, denn das Gesamtkonzept für die Kinder ist hier so überzeugend. Ich hätte meinen Sohn am liebsten schon in der Schwangerschaft angemeldet.“

Die Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e. V. begeht dieses Jahr ihren 60. Geburtstag; der Standort des KiFaZ in Wetzlar besteht seit 1974. Anfangs nur für Kinder mit Beeinträchtigung gedacht, oft auch für ältere Kinder, öffnete sich die Einrichtung in den 80er-Jahren auch für Kinder ohne Beeinträchtigung. Seitdem wird in der Röntgenstraße inklusiv gearbeitet. „Alle Angebote sind für alle offen“, erläutert Angelika Möller, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums und Koordinatorin Frühe Hilfen. „Wir haben in der Kindertagesstätte Plätze für bis zu 137 Kinder davon sind es bis zu 22 Plätze für Kinder mit einer Beeinträchtigung oder Entwicklungsverzögerung“.

Im ersten Stock ist die Frühförderstelle untergebracht, in der Susanne Theisges auch als Heilpädagogin tätig ist. Das Angebot der Frühförderstelle richtet sich an alle Kinder vom ersten Lebensmonat bis zur Einschulung, bei denen ein Entwicklungsrückstand oder eine Behinderung vermutet wird oder festgestellt wurde und deren Eltern. Auf diesem Stockwerk findet sich auch eine Krankengymnastik-Praxis.

Ausgehend vom KiFaZ werden die Willkommensbesuchen organisiert und durchgeführt. Beratungsgespräche waren auch während der Lockdowns in der Corona-Pandemie jederzeit möglich, ganz egal, ob telefonisch, online oder in Person. „Wir mussten die Willkommensbesuche für vier Wochen aussetzen, aber es blieb keine Familie unversorgt“, berichtet Theisges. „Wir haben alle Besuche nachgeholt und in Absprache innerhalb des Qualitätsdialoges Frühe Hilfen der Stadt Wetzlar mit allen Wetzlarer Familienzentren festgelegt, dass wir draußen bleiben, uns nur mit Abstand und Maske treffen oder uns auch mal im Hausflur unterhalten.“ Das Familienzentrum der Lebenshilfe ist für die Willkommensbesuche in den Stadtbezirken Büblingshausen, Stoppelberger Hohl, Sturzkopf, Altstadt und Hauserberg zuständig.

Für Theisges und Möller steht wie für Christine Müller eins im Mittelpunkt: die Haltung. „Dadurch, dass wir Inklusion schon so lange leben, haben wir auch eine andere Haltung. Inklusion ist immer ein Prozess, aber gerade auch eine Haltung. Das wertschätzende, offene, ressourcenorientierte Arbeiten ist einfach etwas, das mit der Haltung zu tun hat, die hier alltäglich überall gelebt wird“, sagt Angelika Möller und erinnert sich daran, wie die Kinder in der Kita damit umgehen. „Manchmal werden die Kinder über ihre Gruppenfreunde mit Einschränkungen gefragt, was der oder die denn habe. Und dann antworten sie ganz überrascht: ‚Wieso, was hat der denn? Nix hat der. Wenn er den Kopf dreht, hat er keinen Hunger mehr. Und wenn er mit den Augen rollt, will er diese oder jene CD hören. Aber sonst hat der nix‘. Und das ist genau die Haltung, mit der wir hier arbeiten.“ Und Christine Müller ergänzt: „Die Haltung spürt man total, sie ist nicht defizitorientiert. Das Kind wird da abgeholt, wo es steht und auf dieser Basis gefördert. Das zieht sich durch die Frühen Hilfen bis hin zum Kita-Alltag. Und auch die Familien werden da abgeholt, wo sie stehen. Ich kriege immer wieder ein offenes Ohr, immer wieder die Beratung, die ich brauche.“ Und Susanne Theisges sagt: „Es ist ein anderes Miteinander. Es geht darum, wie man mit Fähigkeiten oder Unfähigkeiten umgeht. Ob Vielfalt wertgeschätzt wird oder der Blick auf den Mangel gerichtet ist. Jeder profitiert voneinander. Und da wir nun Angebote für alle haben, überträgt sich das auch auf Familien, deren Kinder nicht hier in der Kita sind. Das Inklusive zieht sich durch alle Bereiche.“ So hat der Fachkraft Frühe Hilfen das Herz geblutet, dass „wir in der Corona-Pandemie nicht so konnten, wir wollten, weil gerade unsere Veranstaltungen, Angebote und auch die Willkommensbesuche so wichtig sind, um einen ersten Kontakt her- und auch unsere Arbeit vorzustellen“.

Seit 2012 hat das Kinder- und Familienzentrum durchgehend eine Förderzusage vom Land Hessen erhalten und hat seitdem 702 Familien mit einem Neugeborenen angeschrieben, 628 Willkommensbesuche durchgeführt, 4294 Teilnehmer bei Baby- und Toddlerkursen betreut, hunderte Einzelberatungen gemacht und 1257 Personen haben an Kursen teilgenommen. 5441 Familien haben die Mitarbeiter der Lebenshilfe bei einmaligen Veranstaltungen getroffen sowie mit unzähligen Kooperationspartnern und externen Dozenten zusammengearbeitet. „Wir profitieren natürlich immens von lange gewachsenen Strukturen in der Lebenshilfe, aber auch von den Kooperationen, die wir beispielsweise mit dem TV Wetzlar, der Musikzentrale, der Stadt Wetzlar oder der Volkshochschule haben“, sagt Möller.

„Es ist einfach in allen Bereich so viel Herz dabei. Ich würde immer wieder mit meinen Kindern hierherkommen“, sagt Christine Müller zum Abschied.

Aktuelle Angebote

Kinderwagenparade

Wir treffen uns wöchentlich zu einem gemeinsamen Spaziergang. Es ist Zeit für Eure Themen und Ihr habt die Möglichkeit, euch mit mir und anderen Eltern auszutauschen und zu plaudern. Nehmt gerne eine Decke mit, es gibt vor Ort große Wiesenflächen auf denen wir auch, je nach Wetterlage, mit den Kindern mal verweilen können. Wir laufen über Waldwege- ein Buggy ist dann nicht so gut zu schieben.

Immer donnerstags (außer in den Hessischen Schulferien) um 09:30 Uhr (ca. 1,5 Std.) Treffpunkt Parkplatz Finsterloh , kostenfrei , Anmeldung bei Susanne Theisges 0176-19277180

E-Mail: susanne.theisgesLHWWde 

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Gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Hessen in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration im Rahmen von Hessen hat Familiensinn bietet das Kinder- und Familienzentrum der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e.V. zwei spanende Online Veranstaltungen im September: 

Finanzen clever planen für junge Familien/Mütter, Väter, Kinder und Jugendliche

Sie möchten Geld anlegen oder sparen für Ihre Kinder? Was gibt es im Bereich der Finanzen als junge Familie zu bedenken? Oder Sie wollen Versicherungen abschließen?

Du möchtest dir dein Geld selbst einteilen und dabei gut über die Runden kommen? Du hast bereits ein eigenes Konto oder planst eines zu eröffnen? Du möchtest wissen, was du dabei beachten musst? Welche versteckten Kosten es gibt? Und was passiert, wenn du deine Rechnungen nicht bezahlst? Oder was du beim Einkaufen mit Karte beachten musst?

Die Finanzexpertin Frau Römhild der Verbraucherzentrale gibt wichtige Tipps und Infos, wie Sie/Du die Finanzen clever planen können. Kompetent und unabhängig - denn für die Verbraucherzentrale Hessen stehen Ihre/Deine Bedürfnisse im Vordergrund. Wir beraten nicht zu konkreten Produkten und arbeiten nicht mit Finanzdienstleistungsunternehmen zusammen.

Am 23.09.2021 um 19.00 Uhr online, kostenfrei, Anmeldung unter familienzentrumLHWWde

Aktuelle Informationen über Angebote und Veranstaltungen unter LHWW.de und auf der Lebenshilfe-App.