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Oskar Barnack und Ernst Leitz II

Oskar Barnack
Oskar Barnack © Leica Camera AG

Oskar Barnack (1879-1936) wird als stiller Mensch beschrieben, der sich durch Phantasie und Beharrlichkeit auszeichnete. Seine Erfindungen wurden in zahlreichen Patenten deutlich.

Nach einer Feinmechaniker-Lehre in Berlin-Lichterfelde und anschließender Wanderschaft, führte ihn sein weiterer Lebensweg nach Jena zur Firma Zeiss. Dort lernte er den Filmpionier Emil Mechau (1882-1945) kennen, der 1908 zur Firma Leitz nach Wetzlar wechselte. Barnack folgte ihm 1911 und wurde als Meister der Versuchsabteilung der mechanischen Werkstatt bei Leitz eingestellt.


Sein Aufgabengebiet bei der Firma Leitz umfasste u.a. die Aufnahmetechnik für Kinofilme. Das feine Korn des Kinofilms faszinierte den Hobbyfotografen Barnack derart, dass er den Kinofilm für die Fotografie nutzbar machte. Um möglichst große Papierbildabzüge zu erhalten, hatte er die Idee, den Kinofilm (24x18 mm) in der Länge möglichst maximal auszunutzen, da die genormte Breite des normalen Kinofilms von 24 mm nicht verändert werden konnte. Seine Entwicklung führte zu dem heute üblichen Leica Format 24 mm breit und 36 mm lang (=doppelte Kinofilm-Breite). Oskar Barnack legte damit den Grundstein für die spontane Momentaufnahme ohne dafür einen Koffer zu benötigen, der für die damals üblichen großen Platten-Kameras mit Stativ nötig war.


Ernst Leitz II
Ernst Leitz II © Leica Camera AG

Zwei Prototypen der Barnack-Kamera wurden 1913 fertiggestellt. 1914 erzielte Ernst Leitz II (1871-1956) Gebrauchsmusterschutz für den von Barnack persönlich als „Liliputkamera“ bezeichneten Fotoapparat, an dessen Weiterentwicklung Barnack kontinuierlich arbeitete. 1924 entschied Ernst Leitz II die Kamera in Serie fertigen zu lassen. Das war eine riskante Entscheidung, denn die Firma Leitz kannte man bis dahin nur als Mikroskop-Firma. Um der Kritik aus Fachkreisen an diesem völlig neuartigen Produkt standhalten zu können, musste die Leica mit untadeligen Objektiven versehen werden.

Aufnahme Barnacks vom Eisenmarkt - 1914 mit der Ur-Leica fotografiert
Aufnahme Barnacks vom Eisenmarkt - 1914 mit der Ur-Leica fotografiert © Leica Camera AG

Max Berek

Max Berek in den 1930er-Jahren
Max Berek in den 1930er-Jahren © Leica Camera AG

Durch seine exzellenten Wechselobjektive mit unterschiedlichen Brennweiten und Lichtstärken in hervorragender Qualität trug Dr. Max Berek (1886-1949) zum weltweit großen Erfolg der Leica bei.

Berek, seit 1912 als Leiter der wissenschaftlichen Abteilung bei der Firma Leitz tätig, war nicht nur ein begnadeter Mineraloge und Vorreiter der Mikroskopie, sondern auch ein außergewöhnlicher Mathematiker, und berechnete über 20 Objektive für die Leica. 1924 wurde er zum Honorarprofessor der Universität Marburg ernannt. Sein 1930 erschienenes Buch „Grundlagen der praktischen Optik“ wurde ein Standardwerk des optischen Rechnens.

Er war sehr sportlich, in verschiedenen Vereinen aktiv, und wenn er wieder einmal vor lauter Arbeit das Mittagessen vergaß, wurde sein Hund Rex geschickt um ihn zu holen. Die Wohnhäuser der Familie Berek und der Familie Barnack befanden sich in der Nähe der Leitz-Werke.


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Ernst Leitz II Leica Camera AG
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