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Carl Kellner und Wilhelm Seibert

Das Herstellungsprogramm des Optischen Instituts von Carl Kellner
Das Herstellungsprogramm des Optischen Instituts von Carl Kellner © Gerhild Seibert

Die breite Ringstraße ist nach Carl Kellner (1826-1855) benannt, dem Begründer der optischen und feinmechanischen Industrie in Wetzlar. Carl Kellner eröffnete 1849 seine Werkstatt in der Altstadt von Wetzlar am „Reformierten Treppchen“, Jäcksburg 29. Seine Mitarbeiter holte er aus dem Kreis der Familie. Dazu gehörten auch Wilhelm (1840-1925) und Heinrich Seibert (1842-1907) aus Haiger.

Seine erste eigene Werkstatt eröffnete Wilhelm Seibert im Jahr 1867 am Brodschirm in der Wetzlarer Altstadt. Er baute Mikroskope für die Firma Ernst Gundlach in Berlin. Als Gundlach in Zahlungsschwierigkeiten geriet, verbanden sich die Brüder Wilhelm und Heinrich Seibert mit dem Kaufmann Georg Krafft in Wetzlar und kauften die Firma Gundlach auf. Das Unternehmen hieß jetzt „Ernst Gundlachs Nachfolger Seibert und Krafft“.


Die sechs Seibert-Brüder in der Wetzlarer Anfangszeit
Die sechs Seibert-Brüder in der Wetzlarer Anfangszeit © Gerhild Seibert

Im Jahr 1884 konnten sich Wilhelm und Heinrich Seibert von Krafft trennen und bezogen 1889 die Gebäude am heutigen Karl-Kellner-Ring Nr. 47/49. Als während des 1. Weltkriegs Schwierigkeiten bei der Firma Seibert beim Absatz von Forschungsinstrumenten auftraten, führte dies schließlich 1917 zu einer Mehrheitsbeteiligung der Firma Leitz an der Firma. Wilhelm Seibert starb 1925 und sein Sohn Heinrich führte das Unternehmen bis 1931 weiter. Im 2. Weltkrieg wurde das Unternehmen in den Fertigungsablauf der Leitz Werke eingegliedert und das eigene Produktionsprogramm aufgegeben.


Ehemaliges Wohngebäude der Brüder Wilhelm und Heinrich Seibert
Ehemaliges Wohngebäude der Brüder Wilhelm und Heinrich Seibert © Gerhild Seibert

Die Firma Seibert befand sich hinter dem heute noch sichtbaren und unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Wohngebäude der Brüder Wilhelm und Heinrich Seibert. Links wohnte Heinrich Seibert und rechts Wilhelm Seibert. In dieser Haushälfte wohnte auch bis 1958 Kunstmaler Hermann Seibert, ein Enkel von Wilhelm Seibert. Die Liegenschaft befindet sich seit 1975 im Eigentum des Lahn-Dill-Kreises. Die dahinter liegenden Fabrikgebäude, die zuletzt von der Firma Leitz genutzt worden waren, wurden 1977 abgerissen.

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