Erdarbeiten für Naturschutzmaßnahme „Naunheimer Unterweide“ abgeschlossen
Im Rahmen der vom 8. bis 21. August 2025 von der Firma Baustra GmbH durchgeführten Erdarbeiten wurden rund 4.500 Kubikmeter Erdmassen bewegt, teilt das Amt für Umwelt und Naturschutz der Stadt Wetzlar mit. Im Bereich der vorhandenen Altwassersenke, die sich im südwestlichen Teil der rund 4,3 Hektar großen Maßnahmenfläche befindet und bei der sich bei der es sich sehr wahrscheinlich um den Rest eines ehemaligen Lahnverlaufs handelt, wurde Boden abgetragen. Die bestehende Senke wurde dabei mit unterschiedlichen Abgrabungstiefen ausgebaggert. An der tiefsten Stelle liegt die Sohle des Altwassers jetzt rund 1 Meter tiefer als zuvor und hat Grundwasseranschluss. Darüber hinaus wurde die Altwassersenke nach Norden und Westen hin erweitert.
Die abgetragenen Erdmassen wurden im östlichen Teil der Maßnahmenfläche – getrennt nach Ober- und Unterboden – großflächig mit einer Auftragshöhe von bis zu 60 cm aufgebracht. Die aktuell vegetationsfreien Bodenauftragsflächen werden zeitnah mit einer artenreichen Wiesen-Saatmischung eingesät. Ziel der vom Amt für Umwelt und Naturschutz der Stadt Wetzlar vorbereiteten und koordinierten Maßnahme ist es, dass in dem Altwasser künftig wieder länger im Jahr Wasser steht und sich dadurch neue Feuchtlebensräume entwickeln. Angrenzend an das Altwasser sollen zur Lahn hin neue Hochstauden- und Schilfröhrichtflächen entstehen. Auf dem vorhandenen und neu eingesäten Grünland sollen sich artenreiche Wiesen entwickeln.
Wetzlars Umweltdezernentin Andrea Biermann (Grüne) sagte zu den erfolgreich durchgeführten Erdarbeiten zur Umsetzung der bereits seit 2010 geplanten Naturschutzmaßnahme: „Mit der Aufwertung des Altwassers in der Lahnaue schaffen wir neue Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und stärken zugleich den Biotopverbund entlang der Lahn. Damit geben wir der Natur ein Stück Ursprünglichkeit zurück, von der auch die Menschen in unserer Stadt durch eine höhere Biodiversität profitieren.“ Insgesamt sollen mit der Maßnahme ökologisch hochwertige, auetypische Biotopstrukturen wiederhergestellt und aufgewertet werden. Diese sollen zum einen zusätzlichen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bieten und zum anderen auch als sogenanntes Trittsteinbiotop den Biotopverbund zu anderen naturnahen Auenbereichen im Lahntal verbessern. Die ökologische Aufwertung dient auch der Generierung von sogenannten Ökopunkten, die für den Ausgleich künftiger Eingriffe in Natur und Landschaft im Zuge städtischer Bebauungsplanungen verwendet werden.


