Gedenken an Wetzlars NS-Opfer



Das Gedenken sollte eigentlich am Mahnmal Bebelplatz stattfinden, wurde aber wegen des schlechten Wetters verlegt.
Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck (SPD) nannte die Erinnerung und aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte die beste Versicherung gegen Völkerhass, Totalitarismus und Faschismus. Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) nannte das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus „einen der wichtigsten Plätze für das Bewusstsein unserer Stadtgesellschaft“, der noch nicht ausreichend wahrgenommen werde. Es gebe große Lücken im kollektiven Gedächtnis der Deutschen über die Shoah und Ereignisse zur Vernichtung jüdischen Lebens im benachbarten Ausland, etwa in Polen. Nach dem Terror der Hamas vom 7. Oktober 2023 in Israel seien zudem judenfeindliche Straftaten in Deutschland explodiert.
Wagner zitierte die ehemalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde München, Charlotte Knobloch, mit ihrer Sorge, dass jüdisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland noch nie so bedroht war wie nach dem 7. Oktober 2023.
Eine Schülergruppe des Geschichtsleistungskurses der Goetheschule gab Wetzlarer NS-Opfern einen Namen, indem sie sich im Rahmen eines Projektes mit ihren Biografien beschäftigt hatten. Beispielhaft nannten sie den 1919 geborenen Goetheschüler Hans Moritz Stern, der das Gymnasium 1936 im Zuge der Judenverfolgungen verlassen musste und 1938 nach England emigrierte.
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Martin Zörb mit dem Saxofon umrahmt.
Oberbürgermeister Wagner und Stadtverordnetenvorsteher Volck legten einen Kranz am Gedenkstein am Bebelplatz nieder.