Sprungmarken
Suche
Suche

Die Gastronomie liegt den Schwestern Chiara und Valeria Filippeli im Blut. Alles, was man dafür braucht, haben sie quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen. Kein Wunder, denn der Name Filippelli ist in Wetzlar untrennbar mit der gehobenen Gastronomie verbunden: Die Eltern der beiden führen seit vielen Jahren das beliebte Wetzlarer Restaurant „Wirt am Dom“, das für seine sehr gute italienische Küche bekannt ist. Dass es die Beiden also beruflich selbst einmal in die Gastronomie verschlagen würde, lag also auf der Hand: Seit Dezember 2021 führen die beiden mit Unterstützung von Mutter Angela das „Café Dolce“ – nur wenige Meter vom elterlichen Betrieb entfernt.
Das Café Dolce ist mehr als ein Café
Das Café Dolce ist mehr als ein Café: Es ist Kaffeehaus und Weinbar zugleich. © Sabine Glinke
Süßes Frühstück: Pancakes mit Ahornsirup.
Süßes Frühstück: Pancakes mit Ahornsirup. © Sabine Glinke

Café und Feierabend-Bar

Im altehrwürdigen Haus am Fischmarkt 13 wird nun Café-Tradition fortgesetzt. Dabei ist das Café Dolce – dolce ist das italienische Wort für „süß“ – mehr als nur ein Café. Es ist vielmehr Café und Feierabend-Bar in einem. Die Türen öffnen für die Gäste morgens um 9 Uhr mit einer leckeren Frühstücksauswahl, dann geht es weiter mit einem kleinen Angebot mit Mittagssnacks, bevor die Kaffeezeit eingeleitet wird. Der Tag im Café Dolce klingt am frühen Abend mit leckeren Aperitifs und edlen Weinen zum Feierabend aus. Mutter Angela Filippelli erzählt: "Das Café Dolce will mehr sein, als nur ein Café - daher bieten wir von allem etwas, aber eben auch nicht zuviel". Die leckeren Kuchen und Torten, die alle von Chiara selbst gebacken werden, sind natürlich auch schon am Morgen zu haben. Ein Blick in die Theke wird zur Qual der Wahl, denn ein Kuchen ist leckerer als der andere. Käsekuchen in verschiedenen Varianten, Apfelkuchen, Mohn-Mandelkuchen gepaart mit verschiedenen Früchten oder Cookies - schon die Auswahl lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Zu einem Klassiker haben sich laut Angela Filippelli die Nussecken-Kreationen entwickelt: Mal klassisch, mal mit Mandeln, dann wieder zusätzlich mit Früchten - die Nussecke wird hier immer wieder neu erfunden. Und auch die Amaretini erfreuen sich großer Belietbheit. Hat man sich erstmal entschieden, war die Wahl immer eine gute, denn die Kreationen im Café Dolce sind luftig und unglaublich lecker. Wir haben schon einiges probiert und wirklich alles würden wir wieder bestellen. Aber man möchte ja auch mal was Neues probieren.

Reichhaltig und vielfältig: Das bunte Frühstück.
Reichhaltig und vielfältig: Das bunte Frühstück. © Sabine Glinke
Schon jetzt ein Gästeliebling: Die Waffeln im Café Dolce.
Schon jetzt ein Gästeliebling: Die Waffeln im Café Dolce. © Sabine Glinke

Waffeln, Pancakes, Frühstücksplatten

Ebenfalls schon ein Klassiker sind die fluffigen Waffeln, die man schon zum Frühstück genießen kann – mit Puderzucker, Eis, heißen Kirschen oder Sahne. Oder eben einer Kombi. Auch Pancakes gehören zum Angebot. Wer lieber deftiger frühstückt, kann zwischen verschiedenen Frühstücksplatten, etwa der „italienischen“ (zum Beispiel mit Mortadella, Oliven und italienischer Salami) oder dem „bunten“ (mit unter anderem Gouda, Marmelade und bunter Rohkost) wählen. Natürlich gibt es hier auch eine süße Variante mit Croissant und Nutella. Schön ist hierbei vor allem die kompakte Größe der Brötchen. Glutenintolerante Menschen bekommen auf Wunsch entsprechend eine glutenfreie Variante. Dazu kann man Eierspeisen wie Rührei und Spiegelei frisch bestellen. Oder man wählt einen belegten Bagel – mit Avocado, Räucherlachs oder der Caprese-Variante.

Leckeres und gesundes Frühstück: Die Avocado-Stulle.
Leckeres und gesundes Frühstück: Die Avocado-Stulle. © Sabine Glinke

Ein Highlight: Die leckeren Stullen

Ein persönliches Highlight der Autorin sind jedoch die Stullen – ein kräftiges Bauernbrot, bestrichen mit Frischkäse und nach Wunsch belegt – mit Gurke und Radieschen, mit Avocado und Tomate, mit Lachs und Meerrettich oder süß mit Birne, Walnüssen und Honig. Salate und Antipasti zur Mittagszeit runden das Angebot ab. Dazu gibt es Kaffee von der Kaffeerösterei Bohnen & Soehne, die nur einen Steinwurf weit in Wetzlar ebenfalls eine kleine Kaffeebar mit Ladengeschäft betreibt. Die Getränkekarte ist ebenfalls umfangreich – Bio-Limonaden von Proviant, eine kleine Bierauswahl (natürlich auch italienisches!), Aperitifs wie Limoncino Tonic und natürlich eine große Weinkarte mit edlen Tropfen stehen darauf. Das Angebot werde stetig weiterentwickelt und angepasst, sagt Angela Filippelli, "sowas steht nicht ab dem ersten Tag". Auch die Nachfrage bestimme mit. Einzig die Goethe-Torte, die im "Café am Dom" sehr beliebt war, wird durch den Betreiberwechsel nicht mehr angeboten.

Fischmarkt 13 - Außenansicht ehemaliges Reichskammergericht
Die Café-Tradition im Haus Fischmarkt 13 geht weiter... © Dominik Ketz

Anlaufstelle für Jung und Alt

Eröffnet hat das Café Dolce im Dezember 2021 nach einer mehrmonatigen Renovierungsphase. Denn der Fischmarkt 13 war schon vorher als Anlaufstelle für Kaffee und Kuchen bekannt: 25 Jahre lang war hier das Café am Dom beheimatet. Als dieses schloss und die Räume in dem alten Fachwerkhaus frei wurden, entstand die Idee, hier das Café Dolce einzurichten – mit einem frischen und modernen Kaffee/Bar-Konzept. "Das ging alles sehr schnell", erinnert sich Angela Filippelli. Schon Anfang 2020 hätten sie die Anfrage bekommen, ob sie die Immobilie mit einer Gastronomie bespielen wollten - "da war aber die Rede von in drei, vier Jahren". Anfang 2021 sei klar gewesen: Das "Café am Dom" schließt und es soll ein Nachfolger her. Es folgten anstrengende Monate voller Planungen und Renovierungsarbeiten. Und das mitten in der Corona-Pandemie. Dabei ist das Haus, in dem das Café untergebracht ist, nicht nur irgendein Haus, sondern eines der ältesten Fachwerkhäuser in Wetzlar und gleichzeitig Teil einer jeden Altstadtführung. Hier, am Fischmarkt 13, war schließlich von 1693-1806 der Sitz des Reichskammergerichtes, an dem der junge Goethe 1772 als Praktikant der Rechtswissenschaften anheuerte – ein spektakulärer Teil der Wetzlarer Geschichte. Bevor das Gebäude zum Reichskammergericht wurde, war hier das Rathaus der Stadt Wetzlar ansässig. Die Mühe der Filipellis hat sich gelohnt: Entstanden ist ein gemütliches Café mit rund 50 Plätzen im Innenbereich sowie einer Außenterrasse mit etwa 30 Plätzen und direktem Blick auf den Dom. Ein junges und dynamisches Team sorgt für den passenden Service. Das Café Dolce ist eine Anlaufstelle für Jung und Alt. Im Moment wird der Ausblick und die Gemütlichkeit auf der Terrasse zwar durch die Bauarbeiten an den zukünftigen Domhöfen geschmälert, das Café Dolce hat sich dennoch als Anlaufstelle für Kuchen, Kaffee und weitere Leckereien etabliert. Wenn die Domhöfe und das darin geplante Science-Center erst einmal fertig sind, dürfte hier eine klare Win-Win-Situation entstehen.

Geöffnet hat das Café Dolce immer dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr, montags ist Ruhetag. Reservierungen sind ausschließlich telefonisch möglich unter Telefon: 06441-5677878.

Mehr unter:
www.cafe-dolce.de
Instagram: @cafedolce_wz