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Alle Jahre wieder, zur Weihnachtszeit, lädt das StattTheater unter der Regie von Oliver Meyer-Ellendt auf Einladung der Tourist-Information Wetzlar zum vergnüglichen adventlichen Stadtrundgang. Auch dieses Jahr bietet die Stadt Wetzlar eine solche „Weihnachtliche Stadt(Ver)Führung“ an. Dieses Mal steht der szenische Rundgang unter dem Titel „Süßer die Brenten nie klingen“. Und natürlich gibt es das beliebte Weihnachtsgebäck auch wieder zum Probieren.
Kilian und Trude
Diese Magd Trude (Petra Bender) versteht ja wirklich nur Bahnhof - Kellerwirt Kilian (Herbert Gath) staunt. © LademannMedia

Premiere am 1. Dezember

Premiere feiert der adventliche Spaziergang bereits am heutigen Freitag, 1. Dezember. Geeignet ist die „weihnachtliche Stadt(Ver)Führung", die alljährlich eine Frischzellenkur erfährt, für alle, die bei einem vorweihnachtlichen Altstadt-Rundgang Wetzlars historische Plätze und Gassen kennenlernen wollen. Idee, Text und Regie stammen - wie bei allen Wetzlarer Erlebnisführungen - von Oliver Meyer-Ellendt. Das Konzept: "Wir erzählen zumeist eine fiktive Story, bieten aber gleichzeitig geschichtliche Einblicke", erklärt der Regisseur - eine Mischung aus einem Theaterstück und Stadtgeschichte "light". In Bezug auf den aktuellen Rundgang legt er Wert auf die Bezeichnung „Szenischer Rundgang“, denn es handele sich bei „Süßer die Brenten nie klingen“ um kein zusammenhängendes Theaterstück, sondern um einzelnen Szenen mit Wetzlarer Persönlichkeiten und anderen illustren Gestalten am Wegesrand. Dabei begegnen den Gästen und Fans der Weihnachtlichen Stadt(Ver)Führungen neben alten Bekannten wie Goethes Mutter (Andrea Nesseldreher/Katja von Schoeler) oder dem Kellerwirt Kilian (Herbert Gath/Gerd Ringsdorf) auch neue Charaktere wie Scrooge (Reiner Bauk/Michael Meiser). Hier erlaubt sich der Regisseur und Autor einen kleinen Ausflug in die literarische Welt von Charles Dickens – ein wenig Abwechslung schadet ja nicht und ein „bisschen Goethe“ steckt ja immer in den Weihnachtlichen Stadtverführungen und überhaupt in den Wetzlarer Erlebnisführungen.

Und so werden auch diesmal nicht nur Anekdoten aus dem Leben des jungen Dichterfürsten und seiner Zeit in Wetzlar dargeboten, sondern auch Gedichte Goethes, Ausschnitte aus Briefen und ja, klar, auch der berühmte Werther findet natürlich Erwähnung. Die Teilnehmer erfahren, dass Goethe das Schlittschuhlaufen liebte und die Frankfurter Brenten, ein Weihnachtsgebäck, das an die traditionellen Bethmännchen angelehnt ist. Natürlich gibt es für die Teilnehmer auch welche zum Probieren – doch erst, nachdem Kellerwirt Kilian schier am Backen derselbigen verzweifelt ist. Das übernimmt seit diesem Jahr die Traditionsbäckerei und -konditorei Biedenkopf aus Wetzlar.
„Es ist ein buntes Potpourri aus bisherigen Erlebnisführungen und Neuem“, sagt der Regisseur. Er betont: „Man braucht kein Vorwissen“. Es gebe aber jede Menge rote Fäden, die man aus unterschiedlichen Perspektiven aufnehmen könne. Die Erlebnisführung ist demnach etwas für alte Hasen genauso wie für Wetzlar-Neulinge.
Heidenhof
Optischer Höhepunkt: Die Szene im geschmückten Heidenhof. Hier der Erzähler (Maximilian Rudolph). © LademannMedia
Anmerkung der Redaktion: Wer einen Stadtrundgang sucht, bei dem er mit allen Gesichtszahlen und Informationen zur Baugeschichte versorgt wird, der sollte lieber eine normale Stadtführung buchen. Wem das Anreißen von Historie, verpackt in humorvolle Szenen an geschichtsträchtigen und sehenswerten Orten genügt, sollte rasch ein Ticket sichern.

Geschmückter Heidenhof, Lottehof, Kornmarkt und Ludwig-Erk-Platz

Die Rundgänge starten vor der Tourist-Information auf dem Domplatz und spielen in einem größeren Radius quasi „um den Dom herum“, wie es Oliver Meyer-Ellendt ausdrückt. Dabei mussten in diesem Jahr bisherige Spielorte weichen und durch neue ersetzt werden. Der Grund: Die Großbaustelle auf dem Domplatz, wo das alte Stadthaus am Dom derzeit den neuen Domhöfen weicht und die Ausweitung des Weihnachtsmarktes auf dem Domplatz. Von der Tourist-Information geht es also zunächst einmal hinter dieselbige, in die Borngasse, ein eher düsteres Fleckchen Wetzlar. Doch schon zugleich folgt ein optischer Höhepunkt der Tour: Es geht in den Heidenhof des Domes. Dieser wurde im Zuge des Weihnachtsmarktes illuminiert und weihnachtlich geschmückt – ein wahrer Glücksgriff und auch ohne Stadtführung einen Abstecher wert. Der Rundgang führt weiter zum Gertrudishaus und über die Michaelskapelle in den Lottehof, in dem gleich zwei Szenen gespielt werden.

Mysteriöser Scrooge

Am Kornmarkt stößt schließlich der Schneidergeselle vom Kornmarkt zu den Gästen, und diese und die Magd Trude erfahren von diesem, wie er einst den Weihnachtsbaum in Wetzlar eingeführt hat – die Wahrheit oder eine Legende? Der Rundgang endet am Ludwig-Erk-Platz. Im Ticket enthalten ist der Gutschein für ein Heißgetränk in geselliger Runde im Adventsdorf auf dem Schillerplatz, so dass der Abend dort noch gemütlich ausklingen kann.
Trude und Scrooge
Der mysteriöse Scrooge (Reiner Bauk) hat angeblich den Weihnachtsbaum nach Wetzlar gebracht. Trude staunt. © LademannMedia

Termine und Tickets:

Die weiteren Termine: Samstag, 2.12., Mittwoch, 6.12., Freitag, 8.12., Samstag, 9.12., Sonntag, 10.12., Mittwoch, 13.12., Freitag, 15.12., Samstag, 16.12. und Mittwoch, 20.12.. Mittwochs und freitags wird jeweils um 18 und um 20 Uhr ein Rundgang angeboten, samstags und sonntags wird um 16 und um 18 Uhr gespielt. Treffpunkt ist immer vor der Tourist-Information am Domplatz. Tickets gibt es hier:https://tourist-information-wetzlar.reservix.de/events zum Preis von 18 Euro. Die Führungen finden auch bei Regen statt.