Sprungmarken
Suche
Suche

Wer sich für die Geschichte Wetzlars interessiert, andere Menschen begeistern kann und noch dazu gerne draußen ist, für den hat die Tourist-Information der Stadt Wetzlar zusammen mit der Volkshochschule Wetzlar nun ein schönes Weiterbildungsangebot mit der Perspektive auf einen spannenden und erfüllenden Nebenjob. Im September startet der nächste Ausbildungsgang für Stadtführer.
Stadtführungsgruppe am Tastmodell am Domplatz
Stadtführungsgruppe am Tastmodell am Domplatz © Dominik Ketz
Stadtführungsgruppe im Lottehof
Stadtführungsgruppe im Lottehof © Dominik Ketz

Wer sich einmal das Stadtführungsangebot in der Stadt Wetzlar anschaut, sieht, wie vielfältig diesbezüglich die Themen sind: Neben regulären Altstadtführungen gibt es zahlreiche Sonderthemen, auch eigens für Kinder und Jugendliche aufbereitete Führungen gibt es. Alle Angebote sind neben den öffentlichen Terminen auch individuell für Gruppen buchbar. Bereits im Winter 2014/2015 hat die Tourist-Information Stadtführer und –führerinnen ausbilden lassen, doch der Bedarf ist groß. „Wir haben aktuell zwischen 20 und 30 Personen, die verschiedene Stadtführungen anbieten können“, sagt die bei der Tourist-Information für den Bereich zuständige Anja Zarge, doch: „Es gibt saisonale Hochphasen, da entstehen immer wieder Engpässe und Überschneidungen“. Da die Stadtführungen für alle Stadtführer „nur“ ein Nebenjob sind, spielen hier natürlich neben anderen Jobs auch Urlaubszeiten eine Rolle. Zeit also, den Personal-Pool aufzustocken, zumal mit der für 2025 geplanten Eröffnung des Sciencecenters in den Domhöfen neue Themenfelder hinzukommen. Einen Mangel gibt es laut Anja Zarge vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendführungen.

Stadtgeschichte, Rhetorik und Didaktik

Stadtführungsgruppe vor einem Fachwerkensemble
Stadtführungsgruppe vor einem Fachwerkensemble am Kornmarkt © Dominik Ketz

Der neue Ausbildungsgang startet im September und dauert bis April 2024. Anja Zarge zeigt auf, dass die Ausbildung problemlos nebenbei zu leisten ist: Etwa zwei Wochenstunden und zwei Wochenendseminare sind während des Kurses zu absolvieren, insgesamt kommen rund 45 Stunden zusammen. Zwei Drittel der Inhalte liegen auf dem Thema Stadtgeschichte; hinzu kommen Rhetorik und Didaktik, schließlich soll die Stadtgeschichte auch lebendig vermittelt werden und die Führungen wollen die Teilnehmer begeistern. Innerhalb des Themas Stadtgeschichte gibt es verschiedene Schwerpunkte, etwa Wetzlar im Mittelalter, Fachwerk, aber natürlich auch Industriegeschichte mit den Themen Optik und Fotografie. Selbstverständlich bekommt auch der Wetzlarer Dom genug Raum. „Und natürlich ist Goethe ein ganz, ganz großes Themenfeld“, sagt Zarge. Neben theoretischen Ausbildungseinheiten, für die erneut der Historiker Wolfgang Wiedl gewonnen werden konnte, gibt es auch Einheiten im Gelände. So wird die erfahrene Stadtführerin und Kunsthistorikerin Oda Peter Wissen rund um den Dom vermitteln.

„Bin stolz, anderen Wetzlar zeigen zu dürfen“

Andrea Nesseldreher als Magd Friederike
Andrea Nesseldreher als Magd Friederike in der Kinderkostümführung "Friederike und die Äpfeldiebe" © Dominik Ketz

Eine Stadtführerin, die 2014/2015 die Ausbildung absolviert hat, ist Andrea Nesseldreher aus Solms, die vornehmlich Kinder- und Jugendgruppen führt, aber der Tourist-Information auch für einige andere Führungen zur Verfügung steht. Rund 35 Führungen hat sie 2022 angeboten. Dass sie sich für die Ausbildung beworben hat, war für die 49-Jährige logische Konsequenz. Nesseldreher spielt gerne Theater und war schon seit vielen Jahren Mitglied im „StattTheater“ von Regisseur Oliver Meyer-Ellendt, das seit vielen Jahren im Auftrag der Tourist-Information Kostümstadtführungen anbietet. Vor einem Publikum zu sprechen ist sie also gewohnt. „Für mich war das irgendwie eine logische Weiterentwicklung“, sagt die Mutter von zwei Söhnen. „Ich finde es super spannend, die Menschen zu unterhalten und sehe mich mehr als Entertainerin als als Lehrerin“, sagt sie. Außerdem freue sie sich darüber, Menschen Wetzlar näher zu bringen. „Ich bin zwar keine Wetzlarerin, aber ich finde Wetzlar super schön und sehenswert und bin stolz darauf, dies anderen zeigen zu dürfen“.

Die Ausbildung ab September steht um die 20 Personen offen. Einige Bewerber gibt es laut Anja Zarge schon, „aber da ist noch Luft“. Kosten wird die Fortbildung zwischen 220 und maximal 250 Euro, „das hängt letzten Endes an der Teilnehmerzahl“, sagt Zarge.

Bewerbungen und Infos

Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen. Wir freuen uns auf eine spannende und lehrreiche Ausbildung unserer "Neuen".