Der Goetheweg I

Der Goethesommer ist in vollem Gange. Viele Veranstaltungen bieten die Chance, Wetzlar und Goethes Geschichte in der Stadt in vollem Zuge zu entdecken. Wer aber im wahrsten Sinne des Wortes in die berühmten Fußstapfen des Dichters Johann Wolfgang von Goethe treten und seinem Wirken nachempfinden möchte, dem ist der bekannte Goetheweg mit seinen elf Stationen wärmstens ans Herz zu legen. Folgen Sie uns durch die ersten fünf Stationen des acht Kilometer langen Wanderpfades entlang der schönsten Orte Wetzlars und seiner reinen Natur.

Station 1

Das Lottehaus in der Lottestraße 8-10 in Wetzlar stellt den Ausgangspunkt des Goethewegs dar. Seinen Namen bekam das Haus Ende des 19. Jahrhunderts, als Bürger der Stadt Wetzlar eine Gedenkstätte für Charlotte Kestner, geb. Buff in 1753, eingerichtet hatten. Charlotte Buff war es auch, die Johann Wolfgang Goethe dazu veranlasste, seinen ersten weltbekannten Roman “Die Leiden des jungen Werthers” zu veröffentlichen. Bereits als Lottes Familie das Haus bezog, hatte es eine bewegte Geschichte. 1293 wurde das Gebäude erstmals erwähnt und diente als Verwaltergebäude des deutschen Ordens. Heute dient das Gebäude vorwiegend Ausstellungen und kann immer noch besichtigt werden. Hier kann man die Geschichte der Familie Buff und weitere Aspekte des historischen Hauses erleben.

Station 2

Der Rosengarten, Auffindungsort eines Gedenksteins an Karl Wilhelm Jerusalem, repräsentiert die zweite Station des Goethewegs. Das Rosengärtchen diente ursprünglich als Friedhof auf dem Jerusalem beerdigt wurde. Jerusalems Freitod war Goethes ursprüngliche Inspiration für den Briefroman “Die Leiden des jungen Werthers”. Heute beinhaltet der Rosengarten auch eine Zuschauertribüne, welche 2006 aufwendig renoviert wurde. Mittlerweile umfasst diese Tribüne weit über 900 Plätze. Mit seiner wunderschönen Lage hinter dem Wetzlarer Dom und in der Altstadt Wetzlars, gehört der Rosengarten sicherlich zu den schönsten Theateranlagen in ganz Deutschland.

Station 3

Die dritte Station des Goethewegs ist der Goethebrunnen. Dort am Ostrand von Wetzlar legte der junge Goethe gerne eine Pause ein und trank etwas. Seine Erwähnung bekam der bekannte Brunnen auch in den Wertherbriefen vom 12. und 15. Mai sowie 6. Juni.

“Ich weiß nicht, ob so täuschende Geister um diese Gegend schweben, oder ob die warme himmlische Phantasie in meinem Herzen ist, die mir alles rings umher so paradiesisch macht.”

Station 4

„Auf dem Hauserberg“ lautet die vierte Station des Weges, der nach einem der berühmtesten Besucher Wetzlars, Johann Wolfgang Goethe, benannt ist. Damals erfreute sich diese Gegend vor allem der Beliebtheit vieler wohlhabender Bürger und Mitglieder des Reichskammergerichts. So war es zu dieser Zeit und heute noch sehr angesehen, dort zu wohnen oder ein Grundstück sein Eigen nennen zu können. Schon im 18. Jahrhundert wurde die Gegend als beeindruckendes und schönes Ausflugsziel geschätzt. Auf dem Berg wurde bereits früh ein Landhaus gebaut, welches auch als Gasthaus diente. Dieses brannte jedoch bedauerlicherweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts ab.

Station 5

„Auf der Bergkuppe“ schließt diesen ersten Einblick in den Goetheweg als fünfte Station ab. Nahe des Bismarckturms thront die Kuppe über der Stadt Wetzlar. Dort verweilte Goethe gerne. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er besonders die Spaziergänge genoss, welche eine hervorragende Aussicht über das Lahntal boten. Der Weg führt weiter in das Dorf Garbenheim, das auch in “Die Leiden des jungen Werthers” unter dem Namen “Wahlheim” verewigt wurde.

Wir hoffen, die Abenteuerlust in euch geweckt zu haben und können euch nur ermutigen, bei den sonnigen Temperaturen den ein oder anderen Spaziergang über den Goetheweg zu wagen. Selbstverständlich sind dies noch nicht alle Stationen dieses Weges, der abschließende Teil des Goetheweges folgt in Kürze…

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