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Vernissage der Sonderausstellung „Literatur im Kunsthandwerk“
© Dr. Peter-Christian Wegner

Ausstellung "Literatur im Kunsthandwerk"

Anhand ausgewählter Objekte präsentiert die Ausstellung „Literatur im Kunsthandwerk“ die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten von literarischen Motiven im Kunsthandwerk aus der Lübecker Privatsammlung von Herrn Dr. Peter-Christian Wegner.

Ob Porzellane, Schnupftabakdosen, Fächer oder Kaminuhren, in diesem Umfange erstmalig erhält die Öffentlichkeit Einblicke in die einzigartige Privatsammlung von kunsthandwerklichen Zier- und Gebrauchsgegenständen zur Weltliteratur.

Neben den begleitenden Grußworten des Dezernenten für Städtepartnerschaften, Karlheinz Kräuter, und der Museumsleiterin Dr. Anja Eichler, wird Dr. Peter-Christian Wegner die Schau persönlich mit einem Einführungsvortrag eröffnen.

Die Sonderausstellung läuft anschließend vom 29. Oktober 2023 bis Sonntag, 28. Januar 2024. Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden jeweils mittwochs um 17 Uhr am 15. November 2023, 13. Dezember 2023 sowie 17. Januar 2024 statt. Zudem wird es am 29. November 2023 um 17 Uhr eine Sonderführung mit dem Titel „Fabelhaft gemacht! Fabeln, Epen und Märchen als Motiv im Kunsthandwerk“ geben.

Finissage:
Sonntag, 28. Januar 2024, 11:00 Uhr, Stadtmuseum mit Vortrag des Sammlers Dr. Peter-Christian Wegner


Sonderausstellung Konkurrenz am Gericht
© Stadt Wetzlar

Ausstellung "Konkurrenz am Gericht"

Die Sonderausstellung „Konkurrenz am Gericht. Die Anwaltsdynastien Hofmann und Zwierlein zwischen Standesdünkel und Aufklärung“ läuft bis Sonntag, 21. Januar 2024, im Reichskammergerichtsmuseum (Hofstatt 19).

"Konkurrenz am Gericht" im Reichskammergerichtsmuseum

Die Anwaltsdynastien Hofmann und Zwierlein zwischen Standesdünkel und Aufklärung.

In der Endphase des 1806 aufgelösten Reichskammergerichts konnten althergebrachte Vorstellungen und Offenheit für neue, aufklärerische Ideen auch unter den Juristen des höchsten Gerichts im Reich aufeinandertreffen. So standen sich die Prokuratoren Caspar Friedrich Hofmann und Christian Jacob Zwierlein in der „Lütticher Affäre” zur Zeit der Französischen Revolution mit unvereinbaren Anschauungen gegenüber: Zwierlein vertrat den von erbosten Bürgern aus Lüttich vertriebenen Fürstbischof Hoensbroech, Hofmann die Aufständischen. Ihre unterschiedlichen Positionen wurden im ganzen Reich durch eine spektakuläre Medienschlacht bekannt, die Wetzlar in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte. 

Über diese politische Thematik hinaus nimmt die Kabinett-Ausstellung die beiden Protagonisten ins Visier: Die Juristendynastien Hofmann und Zwierlein waren die erfolgreichsten Anwaltsfamilien am Gericht. Während jedoch die Zwierleins ganz dem System des Ancien Règime verpflichtet waren, indem sie an der ständischen Reichsverfassung festhielten, einen Adelstitel erwarben und in den reichsunmittelbaren Adel einheirateten, ließen sich die Hofmanns nur bedingt auf diese alten Strukturen ein. Zwar erkauften auch sie sich einen Adelstitel und sammelten bedeutende Mandanten, zogen aber Heiraten mit aufkommenden Großindustriellen des Kohlereviers in Belgien vor und definierten sich bewusst primär über Arbeitsleistungen. 

Die lange Zeit kaum beachteten Prokuratoren sind inzwischen in den Blickpunkt der Forschung gerückt und ermöglichen den Blick auf politische, weltanschauliche und soziale Aspekte der Mitglieder dieses Berufsstandes.

Finissage:
Sonntag, 21. Januar 2024, 15:00 Uhr, Reichskammergerichtsmuseum

Öffnungszeiten:
16. September bis 31. Oktober 2023:
dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr

1. November 2023 bis 21. Januar 2024:
dienstags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr


Ausstellung "Goethe is back"
Plakat Ausstellung "Goethe is back"

Ausstellung "Goethe is back"

Die Künstlerin holt mit ihren fotografischen Werken den Dichter und seine Botschaften als Inspiration für den heutigen Betrachter in die Gegenwart zurück.

Ihre 2020 bis 2022 entstandenen Schwarzweiß-Fotografien seiner Wirkstätten und Lebensorte in Frankfurt am Main, Wetzlar und Weimar stellt sie in einer Auswahl zusammen mit Pop-Art-Bildnissen Goethes auf der Basis historischer Porträts in der Sonderausstellung aus. Dabei gestaltet die Künstlerin im Sinne einer Installation die Ausstellungsräume. Im Zusammenspiel mit ausgewählten begleitenden Goethe-Zitaten mit überzeitlichem Bezug entfalten die Fotografien eine intensive und zugleich hochpoetische Wirkung.

„Menschen, aber insbesondere die jüngere Generation auf eine poetische Goethe-Reise mitnehmen und Ihnen eine Orientierungshilfe bieten, um hierdurch den nötigen Halt in der Gesellschaft nicht zu verlieren“, beschreibt Nicole Simon die Intention ihres Projektes. „Die Bilder sollen in Kombination mit den Textzitaten neue Perspektiven eröffnen und gleichwohl auf aktuelle Themen und Gedanken unserer Zeit verweisen.“

Die Ausstellung läuft bis zum 18. Juni 2023. Es finden zusammen mit der Künstlerin folgende Veranstaltungen statt:

Freitag, 2. Juni 2023, 19.30 Uhr: Nacht der Galerien und Museen: Fotoshooting vor einem Goethe-Pop-Art-Bildnis mit einer Leica Camera durch Nicole Simon.

Sonntag, 18. Juni 2023, 11 Uhr: Finissage mit der Versteigerung eines Werks von Nicole Simon zugunsten des Albert Schweitzer Kinderdorfs in Wetzlar.

Meydenbauer – Busch | Pioniere der Photogrammetrie: Vom 8. Oktober 2022 bis 29. Januar 2023

Sonderausstellung in Kooperation mit dem Optik Industrie Museum vom 8.10.2022 bis 29.01.2023 im Stadtmuseum Wetzlar

Die Ausstellung ist Albrecht Meydenbauer und Emil Busch, den Pionieren der Photogrammetrie, gewidmet und wurde anlässlich Meydenbauers 100sten Todestags 2021 vom Optik Industrie Museum Rathenow, Kulturzentrum Rathenow konzipiert. Sie ist nun im Stadtmuseum Wetzlar in zweiter Station zu sehen.

Die Verbindung zu Wetzlar erklärt sich aus Meydenbauers Arbeiten am Wetzlarer Dom, die zu seiner Idee und Entwicklung der Photogrammetrie führten. Meydenbauers Nachlass wird im Historischen Archiv Wetzlar verwahrt.

Thematische Schwerpunkte der Ausstellung sind: Leben und Wirken Albrecht Meydenbauers; Die Entwicklung der Photogrammetrie als wissenschaftlicher Messmethode; Die Weitwinkelobjektive der Reihe „Pantoscop“ von Emil Busch in Rathenow, ingenieurtechnische Voraussetzung für den Bau der Kameras; Die Meydenbaueraufnahmen im Dienst der Denkmalpflege an ausgewählten Beispielen; Das historische Erbe Meydenbauers im Bestand des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege. Auf acht großen, variabel aufstellbaren Tafeln werden die fünf Ausstellungsthemen in Wort und Bild behandelt. Es werden Messbildfotografien, Fotografien und Archivalien von Albrecht Meydenbauer und Emil Busch sowie verschiedene Pantoscop-Objektive ausgestellt.


Wasserball in der freien Lahn
© Städtische Museen

Zutritt nur in Badebekleidung – Zur Geschichte des Wassersports in Wetzlar: Vom 3. April bis 18. September 2022

Sonderausstellung vom 3. April 2022 bis zum 18. September 2022 im Stadtmuseum Wetzlar

Nachdem die Städtischen Museen bereits 2019 einen Aspekt der regionalen Sportgeschichte – nämlich zur Entwicklung Wetzlarer Sportplätze – im Rahmen einer Ausstellung thematisiert haben, folgt nun ein weiteres Projekt, das die Geschichte des Wassersports der Stadt Wetzlar beleuchtet. Das Baden und der Wassersport haben für Wetzlar als Stadt an der Lahn natürlich eine besondere Bedeutung. Es besteht eine lange und erfolgreiche Tradition, die in nationalen und internationalen Auszeichnungen in verschiedenen Disziplinen Niederschlag gefunden hat.

Die Ausstellung „Zutritt nur in Badebekleidung. Zur Geschichte des Wassersports in Wetzlar” sowie die dazugehörige Broschüre zeichnen die Entwicklung des Badens und des Wassersports in unserer Stadt nach, begonnen bei den ersten freien Badeanstalten am Hausertor direkt in der Lahn, bis hin zur Eröffnung des Freibades „Domblick” an seiner heutigen Stelle. Natürlich findet auch das 1973 eröffnete Europabad seinen angemessenen Platz. Zum Wassersport gehören aber nicht nur die Sportstätten, sondern auch die Sportarten. So finden sich unter großer Unterstützung der Wetzlarer Vereine das Schwimmen, Rudern, Tauchen, Kanufahren, aber auch die Wasserrettung anhand spannender Objekte in der Ausstellung dargestellt.

Begleitend zur Ausstellung erschien die Broschüre „Wetzlar erobert das nasse Element. Zur Entwicklung der Wassersportstätten in Wetzlar”, die bei uns erworben werden kann und weitere interessante Ein blicke in das Thema bietet. Gut nass!


Logo Wetzlarer Kulturgemeinschaft e.V.
© Wetzlarer Kulturgemeinschaft e.V.

75 Jahre Wetzlarer Kulturgemeinschaft: Vom 29. November 2019 bis 29. August 2021

„…aus der Not geboren in der Sehnsucht nach Höherem und Schönerem…“
Zu sehen nach Wiedereröffnung der Städtischen Museen vom 29.11.2019 bis 29.08.2021

Die große und nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung der Wetzlarer Kulturgemeinschaft für das kulturelle Leben Wetzlars in den 75 Jahren ihres Bestehens manifestiert sich insbesondere in ihrer Geschichte, in der Gründung der Wetzlarer Singakademie und des Wetzlarer Sinfonieorchesters unter dem Komponisten und Dirigenten Gustav Adolf Schlemm, in der Fortführung ehemals angelegter Strukturen durch die Abspaltung von Sparten wie der Gründung des Theaterrings Wetzlar oder der bis heute intensiv tätigen Wetzlarer Singakademie. Im Laufe der Jahre, insbesondere unter der Ägide von Hans-Günther Kolb und den später folgenden Vorsitzenden der Wetzlarer Kulturgemeinschaft fokussierte sich die Wetzlarer Kulturgemeinschaft immer mehr auf den Bereich der klassischen Musik und ist heute ein professioneller Konzertverein mit einem Programm auf höchstem Niveau.

Die Sonderausstellung und Begleitbroschüre der Städtischen Museen Wetzlar widmeten sich der Entwicklung und Geschichte der Kulturgemeinschaft und ihrer wichtigsten Akteure und Gäste.

Ein besonderer Schwerpunkt lag in der Gründungszeit der Wetzlarer Kulturgemeinschaft unter dem Vorsitz seiner Mentorin Elsie Kühn-Leitz.

Zugleich wurde anhand von Dokumenten, Fotos, Videoausschnitten und Archivalien sowie Leihgaben unter anderem aus dem privaten Rundfunkmuseum bei Saarbrücken (Heusweiler) und aus Privatbesitz die umfangreiche und anspruchsvolle, manchmal mühevolle Arbeit des Vereins seit den Gründungsjahren vorgestellt.


Zeichnung „König fliegt mit Blatt weg“
Zeichnung „König fliegt mit Blatt weg“ © Peter Atzbach

Peter Atzbach: "Der kleinste König – Traumreisen". Vom 10. Juli bis 13. September 2020

Der Wetzlarer Künstler Peter Atzbach arbeitet mit der Zeichenfeder, mit Tusche, Stift, Kohle und Buntstiften. Seine Arbeiten sind filigran und seine phantastischen Motive zeichnen sich durch feine Ironie aus. Aktuell hat Atzbach die Figur des „kleinsten Königs“ als Protagonisten seiner Werke entdeckt. Für die Ausstellung im Stadtmuseum entstanden Zeichnungen, die den König unter anderem in den schalkhaften Dialog mit Persönlichkeiten der Wetzlarer Stadtgeschichte treten lassen.

Zeichnung von Dieter Mulch
Baum 15.V.15, Bleistift- Feder & Farbstiftzeichnung, 2015 © Dieter Mulch

Dieter Mulch: "Auf dem Sehweg". Vom 9. November 2019 bis 30. Juni 2020

Dieses Jahr feierte Dieter Mulch seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass sind seine künstlerischen Arbeiten mit dem Titel „Auf dem Sehweg“ ab dem 8. November 2019 an drei Ausstellungsorten in Wetzlar zu sehen: „Objekte und Tafelbilder“ in der Stadtgalerie, „Grafiken“ im Stadtmuseum und „Bagatellen“ (kleinformatige farbige Mischtechnik auf Papiermontagen in Distanzrahmen) in der Galerie ARTHERB by Galerie am Dom.

Dieter Mulch wurde 1929 in Frankfurt/Main geboren. Erste künstlerische Anleitung und Förderung erfolgte durch Waltraut Hassenstein, Coburg (1947-1950) und grundlegende Studien in Graphik und Malerei bei Theo Garve. Er absolvierte die Abendschule des Städel, Frankfurt am Main. 1957 schloss er sein Philologiestudium an der Universität Frankfurt/Main ab. Neben seiner Lehrtätigkeit an Wetzlarer Gymnasien und weiteren Kunststudien wirkte er als Illustrator und Übersetzer englischsprachiger Literatur über Kunst und Künstler. Seine Zeichnungen und Druckgrafiken, Tafelbilder und Collagen, Objektkästen, Objekte und Installationen waren Gegenstand zahlreicher Ausstellungen im In- und Ausland.

Dieter Mulch malt und zeichnet zum einen größtenteils figurativ, zum anderen chiffriert er Erlebtes und Durchlebtes in einem zunächst rätselhaft erscheinenden Kaleidoskop von Szenen und Gegenständen, die er zusammenfügt. Diese Arbeiten erinnern an altägyptische Hieroglyphenschriften mit ihren konkret-gegenständlichen Darstellungen, die, in einer Abfolge gelesen, das Mitzuteilende offenbaren. Gemälde in Acryl auf Leinwand - in den für den Künstler typischen quadratischen Formaten - werden ebenfalls zu sehen sein. Mulch komponiert kleine Stillleben miteinander zu einem größeren. Es sind die reifen, vollen, gesättigten Farben des Herbstes, die uns begegnen, dominiert von rotbraunen Abstufungen und jenen einzigartigen, geheimnisvollen Blau- und Grüntönen; jedwedes Schrille ist gewichen, falls es jemals auf des Künstlers früherer Palette zu finden gewesen sein sollte. Die Bilder mit Chiffren sind die Sprache des Künstlers. Sie spiegeln den Reichtum eines Lebens wider. Sie dienen sich nicht dem Betrachter an, sondern fordern zu teilnehmender Reflektion auf.


Fußballspiel im Stadion, 1951
Fußballspiel im Stadion, 1951

Eine Pflegestätte echten Sportgeistes – Die Geschichte des Wetzlarer Stadions. Vom 19. Oktober 2019 bis 1. März 2020

Der Sport war schon immer ein verbindendes Element für die Menschen. So verwundert es nicht, dass bereits drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, genauer am 10.10.1948 das Wetzlarer Stadion, wenn auch noch nicht ganz fertig, offiziell eröffnet und den Bürgern der Stadt Wetzlar zur Verfügung gestellt wurde. Fast genau 71 Jahre später widmet sich eine Sonderausstellung erstmals diesem Teilbereich der Wetzlarer Sportgeschichte.

Gelegen auf der Lahninsel zwischen Lahn und Mühlgraben, westlich des Karl-Kellner-Rings nimmt es nicht nur als Ort des sportlichen Wettkampfes einen Mittelpunkt in der Stadt ein. Auch historisch ist der Platz interessant. So wurde der Platz des Stadions auch als Festwiese genutzt und war in den letzten zwei Jahren des Zweiten Weltkrieges Ort für ein Barackenlager für mehrere Hundert Zwangsarbeiter aus dem Osten Europas, die für die nahe gelegene Firma Leitz arbeiten mussten.

Sonderausstellung zur Geschichte des Stadions
Reifgymnastik im Stadion, 1950 © Stadt Wetzlar

Doch stetige Modernisierung brachte den Sport ins Stadion. Die Tribünenanlagen wurde mehrfach erweitert und das Stadion zuletzt 2008 – 10 zu einem modernen Schauplatz für spannende Wettkämpfe ausgebaut. Hier fanden unter anderem die Deutschen Hochschulmeisterschaften in der Leichtathletik, das Hessische Landesturnfest und die Juniorenmeisterschaften statt. Aber auch jüngere Sportarten wie American Football haben mittlerweile ins Stadion Einzug gehalten.

In der Ausstellung werden zahlreiche Exponate zu der Geschichte des Sports im Wetzlarer Stadion zu sehen sein. Trikots erfolgreicher Sportler, Medaillen, Fahnen und Pokale, aber auch Risse und Pläne aus der Entstehungszeit werden den Besuchern interessante Einblicke in die Geschichte des Herzstück des Wetzlarer Sports bieten.

Die Kabinettausstellung ist als Auftaktveranstaltung zu einer größeren Schau zu der Sportgeschichte der Stadt Wetzlar gedacht und konnte unter Mithilfe zahlreicher Aktiver und Ehemaliger des Wetzlarer Sports realisiert werden.


Sonderausstellung Luciano Castelli
Sonderausstellung Luciano Castelli © Luciano Castelli

Fotografien und einen Film des Luzerner Künstlers Luciano Castelli. Vom 24. Mai bis Sonntag, 30. Juni 2019.

In Kooperation mit dem Wetzlarer Kunstverein und der Galerie am Dom zeigt das Stadtmuseum von Freitag, 24. Mai, bis Sonntag, 30. Juni 2019, Fotografien und einen Film des Luzerner Künstlers Luciano Castelli.

Luciano Castelli hat bereits in den 70er und 80er Jahren im Zusammenhang mit dem Fotorealismus in der Malerei und der figurativen Malerei der sogenannten Neuen Wilden in Berlin zusammen mit Salome, Bernd Zimmer, Helmut Middendorf und anderen um die Galerie am Moritzplatz Kunstgeschichte geschrieben. Dass er nicht nur als Künstler, sondern auch als Person in der Kunst präsent war und ist, können Sie an Werken in vielen großen Museumssammlungen in Deutschland und international erkennen. Eine von mehreren großen Ausstellungen führte ihn 2015 in die National Gallery nach Peking und das Contemporary Art Museum in Shanghai.

Im Stadtmuseum präsentiert Luciano Castelli großformatige Fotografien und verbindet sie mit der Projektion eines Films, der bereits 2017 anlässlich einer großen Werkschau im Helmhaus Zürich und wenig später in Berlin gezeigt wurde. In Wetzlar ist der Film nun zum dritten Mal zu sehen. Er wurde von Studierenden der Kunsthochschule in Salzburg produziert und verarbeitet Fotografien des Künstlers aus den 70er Jahren zu einer Animation in Form der Collage. Sie verwandeln sich zu ineinanderfließenden bewegten Bildern, die assoziativ auch an Castellis jüngst entstandenen Revolving Paintings erinnern, bei denen sich das Thema Perspektivwechsel in der Bewegung der Leinwand während des Malprozesses manifestiert. Die großformatigen, auf Planen gedruckten Fotografien aus dem Jahre 1974 zeigen den Künstler selbst, der sich in einer mit dem Körper verschmelzenden goldenen Maskerade selbst fotografierte. Die Verwandlung  des Selbst, die dynamische und zugleich androgyne Verzauberung des Körpers, das Schlüpfen in immer neue Rollen ist denn auch ein Kardinalthema in Castellis Kunst insgesamt.


Brodwolf Plakat Sonderausstellung
Plakat zur Sonderausstellung: Brodwolf in Wetzlar

Brodwolf in Wetzlar. Vom 6. April bis 19. Mai 2019

Eine Kooperationsausstellung von Stadtgalerie, Kunstverein und Stadtmuseum Wetzlar. 

„In Jürgen Brodwolfs Werk geht es um das Thema Tod. Man wird vom Künstler in eine Welt hineingezogen , in welcher der Mensch, allen Glanzes und Schmuckes entledigt, auf die Condition humaine reduziert wird. Zu Camus, Sartre und Beckett lassen sich Bezüge herstellen. Die Grenzsituation findet in der Figur von Brodwolf ihren angemessenen Ausdruck. Das geht bis zur Herausforderung durch die angeschwemmten Körper in der Installation „die Flut“. Mag man bei einem der Körper meinen, man habe ihn, vergraben unter dem Schutt von Jahrhunderten, gerade aufgefunden, so finden andere Figuren in Regalen und Guckkästen mitten unter Gegenständen des Alltags ihren Ort. Auf der Leinwand scheinen die feinfühlig modellierten Figuren zu fliegen, zu tanzen oder gar zu schweben. Tritt die Farbe hinzu, so ist es das Weiß von Kreidemehl, Kalk und Kies, das Schwarz von Asche und Asphalt, dazu Pompejanisch-Rot, Champagner-Braun und seltene Pigmente in Grün und Purpur. Doch die Reise der Tubenfigur geht weiter und wendet sich schließlich Graphikmappen und Büchern früherer Maler zu, um ihnen eigenständig entgegenzutreten.“ 

(Text: Prof. Dr. h.c. Horst Schwebel, Marburg)


Mythos Wille - Ein deutscher Kupferstecher in Paris
Mythos Wille - Ein deutscher Kupferstecher in Paris © Titelbild Jean Baptiste Greuze, Collection Milgrom, Sceaux, Frankreich

„Mythos Wille“ – Johann Georg Wille (1715-1808). Ein deutscher Kupferstecher in Paris. Vom 15. Oktober 2018 bis 25. März 2019

In Kooperation mit der Graphischen Sammlung der Universität Trier planen die Städtischen Museen Wetzlar eine Sonderausstellung im kommenden Jahr 2018 zu dem im hessischen Biebertal geborenen Johann Georg Wille (1715-1808), der mit seiner „Teutschen Zeichenschule“ in Paris zu den bedeutendsten Kupferstechern, Kunst- und Büchersammlern und Pädagogen des 18. Jahrhunderts zählte. Ausgangspunkt des Projekts und der Zusammenarbeit mit der Universität Trier sind die umfangreichen, sich gegenseitig ideal ergänzenden Sammlungsbestände an Graphiken und Zeichnungen des Künstlers in beiden Häusern sowie die Tatsache, dass Johann Georg Will – wie er mit eigentlichem Namen hieß – auf der Obermühle in Biebertal bei Wetzlar geboren wurde und später nach Paris übersiedelte, um dort seine Karriere zu starten.

Mit der Ausstellungskooperation bietet sich die Möglichkeit, einen wichtigen, von der Kunstgeschichtsforschung wenig beachteten Künstler in den Blick zu nehmen, der maßgeblich an der Ausprägung der europäischen Kunst des Kupferstichs und der Druckgraphik im 18. Jahrhundert insbesondere im deutsch- und französischsprachigen Raum beteiligt war.

Johann Georg Wille verdient besondere Aufmerksamkeit, weil er als Kulturvermittler Zeit seines Lebens bestrebt war, die Kunst und Literatur seiner beiden Heimatländer wechselseitig zu stärken. So richtete er in Paris neben seinem Verlag und seiner Kunsthandlung, in der er die Werke deutscher Künstler und Autoren dem französischen Publikum anbot, auch die sogenannte „Teutsche Zeichenschule“ ein, in welcher die hohe Kunst der französischen Druckgraphik an angehende Künstler und Kupferstecher aus ganz Europa vermittelt wurde.

Wille galt im Bereich der druckgraphischen Künste zu seinen Lebzeiten als herausragende Größe. Erst das sich wandelnde Kunsturteil des 19. Jahrhunderts ließ seine zuvor äußerst geschätzte Kunst weitgehend in Vergessenheit geraten.

Die Ausstellung hat zum Ziel, Willes Kunst erstmals in umfassender Art und Weise wissenschaftlich zu kommentieren sowie ihn als Sammler und Vermittler mit seiner Fähigkeit vorzustellen, europaweite Kommunikationsnetzwerke zwischen Künstlern, Sammlern, Auftraggebern und anderen Geistesgrößen zu spannen.