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Unsere Nachhaltigkeitskarte soll einen Überblick über Konsumorte und Dienstleisterinnen und Dienstleistern bieten, die ausgewählte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Außerdem sollen Anregungen und Tipps für einen aktiven Beitrag zur Verringerung der Ressourcenverschwendung und einer nachhaltigeren und bewussteren Lebensweise gegeben werden. Neben Einrichtungen aus den Kategorien Einzelhandel, Gastronomie, Lebensmittel und vielen mehr werden Orte der Teilhabe & Inklusion sowie Einrichtungen für Recycling, Müllentsorgung & Reparatur abgebildet. Dargestellt werden die Orte und Dienstleisterinnen und Dienstleistern, die mindestens einem der folgenden ausgewählten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen:

  • Biologisch
  • Fair produziert
  • Regional
  • Teilhabe/Inklusion
  • Wiederverwenden & Gebrauchtes

Unsere Nachhaltigkeitskriterien sollen die Einordnung der dargestellten Konsumorte und Dienstleisterinnen und Dienstleistern erleichtern. Sie heben die ökologische Nachhaltigkeit hervor und berücksichtigen auch Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit. Die Einhaltung der Werte und Standards liegt in der Verantwortung der Dienstleisterinnen und Dienstleister. Die Stadtverwaltung nimmt keine Prüfung vor, um die Einhaltung sicherzustellen.

Verschaffen Sie sich mit der Karte einen Überblick über alle nachhaltigen Standorte in Wetzlar und den Stadtteilen und rufen Sie über die Kategorien weitere detaillierte Informationen zu den Standorten auf. Dort finden Sie auch weiterführende Links.

Weitere Informationen zu nachhaltigerem und bewussterem Leben und Handeln finden Sie unterhalb der Karte und der Kategorien:

Digitale Nachhaltigkeitskarte mit den Nachhaltigkeitskategorien

Kategorien:

Icon Begegnungsort
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Einzelhandel
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Flohmarkt
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Gastronomie
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Lebensmittel
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Lesen, Leihen & Tauschen
© Stadt Wetzlar via Canva.com
Icon Recycling, Entsorgung & Reparatur
© Stadt Wetzlar via Canva.com

Ziele für nachhaltige Entwicklung - Sustainable Development Goals

Die Nachhaltigkeitskarte unterstützt die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (kurz: SDGs), der Vereinten Nationen. Diese sollen eine globale nachhaltige Entwicklung erzielen, messbar machen und bis 2030 von allen Ländern erreicht werden. Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt und Wirtschaft - wurden bei der Entwicklung der Ziele berücksichtigt. Kommunen bilden als Orte des Wohnens, Lebens und Arbeitens die Basis zur Umsetzung der 17 SDGs und ihrer 169 Unterziele, um eine nachhaltige Entwicklung zu erzielen.

Link zur weiteren Information:
>> BMUV: 17 Nachhaltigkeitsziele – SDGs

Unsere Nachhaltigkeitskarte geht insbesondere auf die folgenden Ziele ein:

Ziel 3: Gute Gesundheit und Wohlergehen

Nachhaltigkeitsziel 3 UN - Gute Gesundheit und Wohlergehen
© Vereinte Nationen

Hierzu gehören neben dem Angebot und diskriminierungsfreien Zugang zu öffentlichen Gesundheitseinrichtungen auch Präventionsmaßnahmen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Dabei sind Gesundheit, ein gutes Wirtschaftssystem und der Schutz der Umwelt eng verknüpft. Ziel ist es einen gesunden Lebensstil, z.B. durch den Faktor Nahrungsmittelqualität, in allen gesellschaftlichen Bereichen zu etablieren.

Dieses Ziel steht konkret in Verbindung mit biologischen und regionalen Produkten. Bei biologischen Produkten müssen unter anderem bestimmte Standards in der Herstellung eingehalten werden, z.B. das Verbot bestimmter Pestizide, so dass die Produkte oft gesünder sind, als konventionell produzierte Produkte. 


Ziel 5: Gleichheit der Geschlechter & Ziel 10: Abbau von Ungleichheiten

Nachhaltigkeitsziel 5 UN SDG - Gleichheit der Geschlechter
© Vereinte Nationen

Eine gerechte und inklusive Gesellschaft räumt allen Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten ein. Auch die Bekämpfung von Armut kann wesentlich durch Kommunen mit der Gestaltung ihrer Sozial-, Wohnungs- und Beschaffungspolitik erreicht werden und durch die Rahmenbedingungen für mehr Zusammenhalt und Gerechtigkeit vorangebracht werden.


Nachhaltigkeitsziel 10 UN SDG - Abbau von Ungleichheiten
© Vereinte Nationen

Diese Ziele stehen mit dem Kriterium „Teilhabe & Inklusion“ in Verbindung, da durch Einrichtungen und Begegnungsorte das Miteinander der Menschen einer Kommune im Vordergrund steht und gleichzeitig der Abbau von Ungleichheiten und die Gleichheit aller Geschlechter gefördert wird.


Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Nachhaltigkeitsziel 8 UN SDG-Menschenwürdige Arbeit&Wirtschaftswachstum
© Vereinte Nationen

Ein inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum kann nur auf Basis menschenwürdiger Arbeit unter sicheren Arbeitsbedingungen und Wahrung der Arbeitnehmerrechte für alle Arbeiter*innen sichergestellt werden. Darunter fällt auch die Abschaffung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel sowie jeder Form von Kinderarbeit.

Bei diesem Ziel kann insbesondere unser Kriterium der „fairen Produktion“ genannt werden. Zur Erreichung muss ein Umdenken im Konsumverhalten der Menschen stattfinden. Dies erfordert jedoch auch eine Verfügbarkeit und Beschaffung von Produkten aus fairer Herstellung ohne Ausbeutung.


Ziel 12: Verantwortungsvoll konsumieren und produzieren

Nachhaltigkeitsziel 12 UN SDG-Verantwortungsvoll konsumieren&produzieren
© Vereinte Nationen

Das verantwortungsvolle Konsumieren und Produzieren ist Ziel 12 der SDGs und bildet die Grundlage für Kommunen, ihre Konsum- und Produktionsweisen nachhaltig auszurichten. Eine nachhaltige Produktion fokussiert sich dabei entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf einen möglichst effizienten Einsatz natürlicher Ressourcen und die Einhaltung fairer Arbeitsbedingungen. Außerdem soll das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringert werden. Darauf geht auch das weiter unten beschriebene 6R-Prinzip für bewussten Konsum ein.

Dieses Ziel geht mit unseren Kriterien „fair produziert“ und „Wiederverwenden & Gebrauchtes“ einher. Nachhaltigeres Konsumieren ohne den Verbrauch zusätzlicher Ressourcen kann durch den Erwerb von Second-Hand-Ware, Leihen und Tauschen oder vollständig recycelten Produkten umgesetzt werden.


Ziel 13: Handeln für den Klimaschutz

Nachhaltigkeitsziel 13 UN SDG - Handeln für den Klimaschutz
© Vereinte Nationen

Die extremen Folgen der Erder­wärmung wie etwa Dürreperioden, Überschwemmungen und Waldbrände zu bekämpfen und gleichzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die den Klimawandel stoppen, ist Kern von SDG 13. Es gilt Maßnahmen auf lokaler Ebene zu etablieren und das Bewusstsein für die ambitionierten Ziele zu schärfen.

Dieses Ziel steht in Verbindungen mit biologischen und regionalen Produkten, da diese durch auf Standards ausgerichtete Herstellungsverfahren (biologisch) und kürzere Transportwege (regional) einen geringeren Ausstoß an Treibhausgasen verursachen als konventionelle Produkte. Durch die Verwendung von recycelten Produkten oder das Teilen und Tauschen werden weniger Ressourcen benötigt und damit ein weiterer Ausstoß von Treibhausgasemissionen vermieden.


Ziel 14: Leben unter Wasser & Ziel 15: Leben an Land

Nachhaltigkeitsziel 14 UN SDG - Leben unter Wasser
© Vereinte Nationen

Im Fokus steht hier der Schutz von Meeres- und Küstenökosystemen sowie der Landlebensräume. Durch nachhaltige Bewirtschaftung und Schutz der Ökosysteme soll der Verlust der biologischen Vielfalt beendet werden.


Nachhaltigkeitsziel 15 UN SDG - Leben an Land
© Vereinte Nationen

Beide Ziele stehen mit biologischen und regionalen aber auch mit gebrauchten und recycelten Produkten in Verbindung, da so z.B. Transportwege an Land und über Wasser verringert werden können. Die aktive Reduktion des Emissionsausstoßes und des Ressourcenverbrauchs führt zu einer geringeren Beeinträchtigung der Ökosysteme und Biodiversität an Land und unter Wasser.

Bewusster Konsum – die 6 R‘s

Das 6R-Prinzip steht für Gewohnheiten, die helfen können die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen. Den eigenen Alltag nachhaltiger zu gestalten und bewusstere Konsumentscheidungen zu treffen, ist nicht immer leicht und wird oftmals mit Verzicht und Entbehrungen verbunden. Zu wissen, dass jede*r seinen Teil zur nachhaltigen Entwicklung unserer Lebensgrundlage und der kommender Generationen beitragen kann, sollte uns jedoch zeigen, dass es sich lohnt, sich mit den eigenen Verhaltensweisen auseinanderzusetzen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und auch ein gutes Vorbild für Mitbürger*innen sein zu können. Die 6 R’s können im Alltag helfen, mit kleinen Schritten eine große Wirkung zu erzielen. Sie sind auch durch kleine Veränderungen leicht integrierbar und schaffen letztendlich unseren persönlichen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen und zum Vermeiden von Müll.

Nachfolgend werden diese 6 R’s vorgestellt. Darüber hinaus existieren bereits Erweiterungen dieses Prinzips, um die Nachhaltigkeit des Konsumverhaltens weiter zu verbessern.

RETHINK (Überdenken)

Der erste Schritt für ein verantwortungsvolleres Konsumverhalten bildet das Überdenken. Um den eigenen Alltag nachhaltiger zu gestalten, müssen Gewohnheiten hinterfragt werden und sich bewusst auf die Suche nach Aktivitäten, Produkten und Dienstleistungen begeben werden, die durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden können. Daraus könnten sich die folgenden Denkanstöße und Fragestellungen ergeben: „Benötige ich das wirklich?“, „Gibt es Alternativen, die auf Umverpackungen verzichten oder diese reduzieren?“, „Wie kann ich meinen Verbrauch von Einmalprodukten, wie dem Kaffeebecher-to-go, reduzieren?“, „Gibt es die Möglichkeit CO2-Emissionen auf meinen Alltagsstrecken einzusparen?“ und viele mehr.

REDUCE (Reduzieren)

Die einfachste Möglichkeit ist hier die Reduzierung des offensichtlichen Mülls. Im Supermarkt kann frisches Obst und Gemüse auch ohne zusätzliche Plastiktüte im eigenen Jutebeutel oder Rucksack transportiert werden. Auch die Wahl von Mehrwegutensilien, wie Trinkflaschen, Aufbewahrungs- und Frischeboxen, Kaffeebechern usw. führt zu einer Reduktion des Müllaufkommens.

Links zu weiteren Informationen:
>> Nachhaltige Verpackungen: Gibt es umweltfreundliche Verpackungen? | WWF
>> Verpackungscheck – Deutsche Umwelthilfe e.V. (duh.de)

Die Stadtreinigung Wetzlar sorgt dafür, dass angefallene und nicht vermeidbare Abfälle ordnungsgerecht entsorgt werden können. Die nachfolgend hinterlegte Infobroschüre des Abfall- und Umweltkalenders informiert über die richtige Mülltrennung und örtliche Abgabestellen für Elektroschrott, Sondermüll, Sperrmüll usw. Weitere Informationen können über die Website der Abfall- und Straßenreinigung Wetzlar erhalten werden.

Links zur weiteren Information:
>> Abfall- und Umweltkalender 2024 | Wetzlar
>> Ideen Abfallvermeidung | Wetzlar
>> Abfallentsorgung | Wetzlar

Neben dem Müll können wir auch in anderen Lebensbereichen zum Reduzieren umdenken. Zum Beispiel die Reduktion oder der Verzicht von Fleisch und anderer tierischer Produkte, um direkt unsere Treibhausgasemissionen reduzieren zu können. Auch wenn das zunächst wie ein großer Schritt scheint, lassen sich bereits durch eine pflanzliche Mahlzeit in der Woche und langsamer Steigerung und Anpassung Vorteile für unsere Klimabilanz erkennen.

Links zur weiteren Information:
>> Wie wir mit Fleischverzicht das Klima retten können – BUND e.V.
>> Fleisch: Besser einkaufen und essen | WWF
>> Vegane Ernährung | WWF
>> Fleischatlas 2018 – BUND e.V.


Weitere Ansätze, sich mit der Reduktion im eigenen Alltag auseinanderzusetzen, können sein: Reduzierung des Konsums im Allgemeinen (Kleidung und andere Konsumgüter), Reduzierung von Lebensmittelabfällen(z.B. Too good to go-Angebote nutzen oder im eigenen Haushalt), Reduzierung der Transportwege im Zusammenhang mit Konsum (vor Ort vs. online einkaufen), Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch veränderten digitalen Konsum (digitaler Fußabdruck).

Links zur weiteren Information:
>> Lebensmittelverschwendung: Abfälle reduzieren | WWF
>> Klimabilanz von Online- und Ladenkauf: Das Produkt entscheidet | Umweltbundesamt
>> Digitaler Fußabdruck & CO2-Ausstoß | co2online
>> Nachhaltiger Konsum im Bereich Streaming, Gaming und Online (klimaschutz-frankfurt.de)

REPAIR (Reparieren)

Der Ansatz des Reparierens ist so einfach wie selbsterklärend. Kleidungsstücke, Alltagsgegenstände und auch technische Geräte müssen und sollten nicht bei kleineren Defekten entsorgt und Ersatz angeschafft werden. Oftmals besteht die Möglichkeit diese Defekte auch selbst durch kleinere Handgriffe eigenständig zu beheben. Sollte dies nicht möglich sein, bietet es sich an, Menschen im Umfeld um Hilfe zu bitten oder für aufwendigere Reparaturen von technischen Geräten professionelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Denn auch wenn Kosten und Aufwand oftmals hoch erscheinen, sollte im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur der monetäre, sondern auch der umweltschutzfachliche Wert betrachtet werden.

RECYCLE (Wiederverwerten)

Können Produkte nicht mehr genutzt, repariert und umfunktioniert werden, dann werden sie der Entsorgung zugeführt oder können dort im besten Fall recycelt werden. Die Rohstoffe können dabei weiterverarbeitet und für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden. Ein Beispiel aus der Textilindustrie ist die Herstellung von Kleidungsstücken, Rucksäcken oder Taschen aus PET-Flaschen. Dabei ist auch die ordnungsgemäße Mülltrennung zu beachten, um den Wert der Rohstoffe nicht zu mindern.

Link zur weiteren Information:
>> Das solltest du über Recycling wissen - quarks.de

REUSE (Wiederverwenden)

Durch das Wiederverwenden können in allen Bereichen des Alltags (Einkaufen, Küche, Bad) Einwegprodukte eingespart werden. Durch die Verwendung von Mehrweg-Verpackungen und Mehrweg-Produkten fällt weniger Müll an und die Ressourcen zur Herstellung werden geschont.

Links zu weiteren Informationen:
>> Mehrweg-Verpackungen: Nachhaltige Alternative? | WWF
>> Faktenblatt: Mehrwegverpackungen | WWF

REFUSE (Ablehnen)

Das Ablehnen von Produkten, Rohstoffen und Herstellungsverfahren, die nicht nachhaltig sind, soll dabei helfen konsequente Entscheidungen zu treffen. So kann man beispielsweise die Verwendung unnötiger Verpackungen, Fleisch aus Massentierhaltung und Fast Fashion ablehnen.

Links zu weiteren Informationen:
>> Die Folgen von "Fast Fashion": Der Kampf gegen Kleiderberge - ZDFheute
>> Umwelttipps für den Alltag | Umweltbundesamt

Worauf kann ich achten?

Fairer Handel – Klimagerechtigkeit

Nachhaltigkeitskarte Fairer Handel – geprüfte Zeichen
Diese geprüften Zeichen stehen für einen verlässlichen fairen Handel. © Forum Fairer Handel

Die zentrale Forderung des fairen Handels ist die Schaffung und Sicherung besserer Arbeits- und Lebensbedingungen sowie sozialer Rechte für Produzentinnen und Produzenten sowie Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Ungerechtigkeit des Welthandels wird besonders auf Ebene der Menschen am Anfang der Lieferketten deutlich. Zum Beispiel leiden die Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter in Bangladesch oder Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern in Honduras unter niedrigen Weltmarktpreisen, prekären Arbeitsbedingungen und Ausbeutung.
Die Handelsgerechtigkeit steht im engen Zusammenhang mit Klimagerechtigkeit. Denn die Verursachenden und die Betroffenen der Klimakrise sind oftmals nicht im gleichen Ausmaß betroffen. Dies führt zu extremen globalen Ungleichheiten. Die von der Klimakrise besonders betroffenen vulnerablen Gruppen, wie Indigene, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Frauen, Kinder sowie alte und kranke Menschen, werden noch stärker benachteiligt. Um in diesem Zusammenhang Klimagerechtigkeit herzustellen, gilt es notwendige strukturelle Veränderungen unseres wachstums- und profitorientierten, globalisierten Wirtschaftssystems zu etablieren. Der faire Handel kann ein Teil der Lösung zur Bekämpfung der Klimakrise und der zugrundeliegenden Ungerechtigkeiten sein.

Der Begriff „fair“ ist rechtlich nicht geschützt, deshalb ist eine Prüfung der diversen Label und Siegel notwendig. Die Glaubwürdigkeit der in Deutschland verfügbaren Siegel wird regelmäßig überprüft und Informationen dazu können dem nachstehenden Link entnommen werden.

Links zur weiteren Informationen:
>> Was ist Fairer Handel? - Fairer Handel - Forum Fairer Handel (forum-fairer-handel.de)
>> Klimagerechtigkeit und Fairer Handel (forum-fairer-handel.de)
>> Fairtrade-Siegel: Fairtrade Deutschland (fairtrade-deutschland.de)
>> Kontrollsysteme im Fairen Handel - Fairer Handel - Forum Fairer Handel (forum-fairer-handel.de)


Ökologische Landwirtschaft

In der ökologischen Landwirtschaft wird im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft verstärkt auf umweltschonende Produktionsmethoden und angepasste Tierhaltung geachtet. Außerdem wird auf chemische Pflanzenschutzmittel und Gentechnik verzichtet. Die Öko-Betriebe müssen sich jährlichen Kontrollverfahren unterziehen, um dann ihre Ware als „Bio“- oder „Öko“-Produkte verkaufen zu können. Der Ökolandbau ist seit 1991 gesetzlich auf EU-Ebene geregelt.

Links zu weiteren Informationen:
>> Vorteile des Ökolandbaus - NABU
>> Bio-Lebensmittel: die bessere Wahl | Greenpeace


Nachhaltige Textilproduktion

Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine der wichtigsten Konsumgüterbranchen Deutschlands. Die Prozessschritte der Textilherstellung verursachen jedoch besonders starke Belastungen für die Umwelt. Beim Anbau der Fasern werden Pestizide und Düngemittel in großen Mengen eingesetzt und besonders beim Baumwollanbau werden große Mengen Wasser benötigt.  Und auch der Einsatz von Chemikalien bei der Verarbeitung und Textilveredelung sorgt für einen sehr hohen Abwasseranfall und Wasserverschmutzung.  
Die „Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien“ der EU-Kommission soll einen Rahmen zur zukünftigen Entwicklung für eine nachhaltige und zirkuläre Textilbranche bilden. Die Produkte sollen langlebiger, wiederverwendbar, reparierbar, recyclingfähig und energieeffizienter werden. Das Konzept der fairen und nachhaltigeren Kleidung steht im Gegensatz zum Fast-Fashion-Modell, das sich auf die massebezogene, billige Produktion von Kleidung bezieht. Faire Kleidung kann ebenfalls an Siegeln erkannt werden. Eine Übersicht kann aus dem nachfolgenden Link entnommen werden. Ein bewusster Konsum in Verbindung mit der Nutzung von Second-Hand-Angeboten ist hier ratsam.

Links zu weiteren Informationen:
>> Textilindustrie | Umweltbundesamt
>> BMWK - Nachhaltige Textilien
>> Faire Kleidung: Das bedeuten die Siegel | Verbraucherzentrale.de
>> Beim Kauf von Kleidung Greenwashing und Socialwashing erkennen – BUND e.V.


Regionalität und Saisonalität

Nachhaltigkeitskarte Bio-Siegel
Das EU-Bio-Logo (links) und das deutsche Bio-Siegel (rechts) entsprechen den Bestimmungen der EG-Öko-Verordnung und sind streng kontrolliert. © WWF

Regionale Produkte versprechen kurze Transportwege und somit reduzierten Energieaufwand und die Einsparung von Emissionen. Außerdem werden Erzeugerinnen  und Erzeuger vor Ort und die regionalen Landwirtinnen und Landwirte unterstützt. Der Begriff der Regionalität ist jedoch nicht geschützt. Es gibt außerdem keine einheitliche Definition dafür, was einer Region entspricht. Dies wird in der Realität oftmals ausgenutzt, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu täuschen. Besser ist es, hier auf die konkrete Regionsangabe zu achten. Wer regionale Lebensmittel kauft, mindert außerdem die Nachfrage nach Lebensmitteln, die in trockenen Gebieten der Erde angebaut werden und dort zu extremer Wasserknappheit führen und die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels verstärken können.

Link zur weiteren Information:
>> Regionale Lebensmittel - nicht immer aus der Region | Verbraucherzentrale.de

Eine Ernährungsweise ist saisonal, wenn Lebensmittel verwendet werden, die in der entsprechenden Jahreszeit in der eigenen Region wachsen und angebaut werden können, ohne diese aus dem Ausland importieren zu müssen. Der regionale und saisonale Konsum von Lebensmitteln ist demnach eng verknüpft. Durch saisonalen Konsum kann der Energieaufwand für weite Transportwege, Gewächshäuser und Kühlstätten reduziert werden. Einen guten Überblick zur Saisonalität von Obst und Gemüse kann man sich über einen Saisonkalender verschaffen.

Link zur weiteren Information:
>> Saisonkalender: Obst und Gemüse frisch und saisonal einkaufen | Verbraucherzentrale.de


Die Sache mit den Siegeln

Siegel auf Lebensmitteln sollen dabei helfen nachhaltiger einzukaufen. Sie können aber auch wegen ihrer Vielzahl und der zugrundeliegenden Kriterien zu noch mehr Verwirrung oder sogar Greenwashing führen. Deshalb sollten auch Produkte mit einem solchen Bio-, Fair trade- oder Tierwohl-Siegel kritisch betrachtet werden. Denn viele Siegel und Produktbezeichnungen sind nicht staatlich geschützt oder reguliert und entsprechen so oftmals nicht den tatsächlichen Kriterien eines Bio-Labels. So gibt es beispielsweise das bekannte staatliche Bio-Siegel, das sich nach den Kriterien der EG-Öko-Verordnung richtet, Mindestkriterien definiert und im Wesentlichen vertrauenswürdig ist. Die Siegel der Anbauverbände (z.B. Bioland, Naturland, Demeter) gehen noch über diese Kriterien hinaus und haben wesentlich strengere Ansprüche.
Ein guter Überblick über die Bedeutung der häufigsten Siegel und deren Kriterien kann den nachfolgenden Links entnommen werden.

Links zu weiteren Informationen:
>> Was bedeutet welches Siegel? | WWF
>> NABU Siegel-Check - Informationen zu Logos und Label für umweltfreundliche Lebensmittel
>> Label-Suche | LABEL-ONLINE - Das Portal mit Informationen und Bewertungen zu Labeln in Deutschland.
>> Was ist Greenwashing? Definition und Beispiele (umweltmission.de) 


Soziale Nachhaltigkeit – Teilhabe & Inklusion

Inklusion bezeichnet die gleichberechtigte Teilhabe aller. Es ist dabei egal, wie man aussieht, welche Sprache man spricht oder ob man eine Behinderung hat. Durch soziale Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit wird allen Menschen die Teilhabe und Teilnahme am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder in der Freizeit ermöglicht. Als eine der Nachhaltigkeitssäulen ist es der Anspruch der sozialen Nachhaltigkeit umweltschonende Angebote niedrigschwellig und barrierefrei anzubieten und möglichst allen zugänglich zu machen. So können Orte der Begegnung für Teilhabe und Inklusion im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit entstehen.

Auch in den SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen ist die soziale Nachhaltigkeit verankert. Die Ziele zielen darauf ab, Armut und Hunger überall auf der Welt zu beenden, Ungleichheiten in und zwischen Ländern zu bekämpfen, Menschenrechte für alle zu verwirklichen und Geschlechtergleichstellung und Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen zu erreichen.