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Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der Klimawandel trifft Städte besonders, denn sie erwärmen sich stärker als das Umland.
Thermometer Symbolfoto
© Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Versiegelte Flächen wie Straßen speichern die Hitze und geben sie nur langsam wieder ab. Dicht bebaute Siedlungsbereiche heizen sich stärker auf als Quartiere mit lockerer Bebauung. Insbesondere die Innenstädte sind oftmals nur gering durchlüftet und können dadurch auch eine erhöhte Belastung mit Luftschadstoffen aufweisen.

Mit der Erfassung von klimatologischen Kenntagen lässt sich die Veränderung der Wärmebelastung auch für Wetzlar anschaulich belegen. Für die Beurteilung der gesundheitlichen Belastung durch Hitze sind Sommertage, Heiße Tage und Tropennächte bedeutsam – Tage, an denen ein definierter Temperatur-Schwellenwert überschritten wird. 

Als Sommertag wird ein Tag bezeichnet, an dem die Tageshöchsttemperatur mindestens 25 °C erreicht. Im Vergleich der Periode 1991-2020 zu 1971-2000 ist die Anzahl an Sommertagen in Wetzlar im Mittel von 39 auf 48 pro Jahr gestiegen. 

Heiße Tage erreichen eine Lufttemperatur von 30 °C oder mehr. Auch ihre Anzahl nimmt durch den Klimawandel stetig zu. Wir erleben immer öfter Tage mit Spitzenwerten um die 40 °C. Auch in den kommenden Jahren wird diese Entwicklung anhalten und zu häufigeren, intensiveren und längeren Hitzewellen führen. 

Von Tropennächten spricht man, wenn die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 °C sinkt. Fehlt die nächtliche Abkühlung, hat dies Auswirkungen auf den erholsamen Schlaf. Tropennächte sind derzeit in Wetzlar noch die Ausnahme. 

Insbesondere anhaltende Hitzeperioden können für Körper und Kreislauf sehr belastend sein und unserer Gesundheit schaden. Hitzewellen führen regelmäßig zu deutlich erhöhten Sterberaten, insbesondere in älteren Altersgruppen. Bodennahes Ozon, Luftschadstoffe und UV-Strahlung stellen an heißen Tagen zusätzliche gesundheitliche Gefährdungen dar. 

Diese Zusammenstellung von Informationen und Hinweisen soll Sie durch die heiße Zeit des Jahres begleiten. Hier finden Sie nützliche Tipps zum Hitzeschutz, zu Verhaltensweisen im Notfall, Notrufnummern und Hinweise auf kostenloses Trinkwasser. Außerdem gibt es Vorschläge für Orte zum Abkühlen in der Stadt Wetzlar. 

Hinweise und Tipps, wie Sie gesund durch den Sommer kommen, gibt auch der Hitzeknigge, eine Informationsbroschüre des Umweltbundesamtes, die für Wetzlar 2024 in einer Neuauflage erschienen ist.

Schützen Sie sich und andere vor Hitze und kommen Sie gesund durch den Sommer!

Das Wärmeempfinden des Menschen

Thermometer Symbolfoto
© Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Thermoregulation des Körpers

Der menschliche Körper reguliert seine Temperatur ständig, um sie auf einem Wert von etwa 37 °C konstant zu halten. Nur im Körpertemperaturbereich von ca. 35 °C bis 40 °C ist der Mensch lebensfähig. Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit sinken jedoch schon innerhalb wesentlich engerer Grenzen. Eine Abweichung von der Solltemperatur wirkt auf den Organismus als thermische Belastung, die körperliche Reaktionen auslöst, beispielsweise Schwitzen bei Hitze zur Erzeugung von Verdunstungskühle oder Muskelzittern bei Kälte, um den Körper zu erwärmen. 

Vier Umweltfaktoren beeinflussen die thermische Belastung des menschlichen Körpers:

  • Lufttemperatur
  • Luftfeuchte
  • Luftgeschwindigkeit
  • Wärmestrahlung

Weitere Einflussfaktoren des Wärmeempfindens sind vom menschlichen Verhalten anhängig: 

  • Aktivität
  • Bekleidung

Auch Alter, Gewicht, Geschlecht und Gesundheitsstatus spielen für die individuelle Empfindung von Wärme eine Rolle.

Kühlgrenztemperatur – das Maß für Hitzestress

Die Umgebungstemperatur ist nicht immer die maßgebliche Größe für das Wärmeempfinden. Je nach Situation und Tageszeit können die Strahlungsverhältnisse dominierend sein. Direkte Sonneneinstrahlung erwärmt die Körperoberfläche und kann den Abkühlungseffekt von niedrigen Lufttemperaturen und Wind abschwächen.

Ob der Mensch seinen Körper ausreichend kühlen kann, hängt insbesondere von der Luftfeuchtigkeit ab. Entscheidend ist die Kühlgrenztemperatur. Das ist die niedrigste Temperatur, die durch Verdunstungskühlung in einer bestimmten Umgebung erreicht werden kann. Wenn Luftfeuchtigkeit und Temperatur zusammen eine kritische Schwelle erreichen, kann Schweiß nicht mehr verdunsten. Der überlebenswichtige Kühleffekt bleibt aus. Sofern dann keine Kühlung von außen erfolgt, beispielsweise durch einen klimatisierten Raum, droht eine Überhitzung des Körpers und im Extremfall der Tod.

Messungen mit Testpersonen haben ergeben, dass die kritische Kühlgrenztemperatur, bei der ein gesunder Mensch innerhalb weniger Stunden zu überhitzen droht, bei ca. 28 °C liegt. Dieses Limit entspricht einer Kombination von beispielsweise 37 °C bei 50 Prozent Luftfeuchte oder 28 °C bei 100 Prozent Luftfeuchte. Je höher also die Luftfeuchte ist, desto niedriger ist die Temperatur, bei der es für den Menschen gesundheitlich kritisch werden kann.

Zur Vorbeugung vor Überhitzung, Kreislaufproblemen und Austrocknung durch Schwitzen bei hohen Temperaturen lassen sich ausgehend von den Einflussgrößen des Wärmeempfindens folgende grundlegende Empfehlungen ableiten: 

  • Hitze meiden
  • Luftfeuchtigkeit senken
  • Wind erzeugen
  • Sonnenstrahlung abschirmen
  • Anstrengung vermeiden
  • Kleidung anpassen
  • Regelmäßig trinken

Wer sollte sich besonders schützen?

Hohe Temperaturen belasten das Herz-Kreislauf-System – insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Hitze hat außerdem Auswirkungen auf den erholsamen Schlaf und das psychische Befinden. Der menschliche Organismus kann sich zwar – begrenzt – an hohe Temperaturen gewöhnen, allerdings benötigt er dafür einige Wochen. Ein plötzlicher Temperaturanstieg zum Sommerbeginn ist daher oft eine besondere Belastung.

Unter extremer Hitze leiden nicht alle Menschen gleichermaßen. Für gesunde Menschen stellt Hitze in den meisten Fällen kein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, wenn sie sich entsprechend der klimatischen Situation verhalten. Doch kann Hitze für einige Personengruppen gesundheitsschädliche und sogar lebensgefährliche Auswirkungen haben. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich schlechter an die veränderten Gegebenheiten bei Hitze anpassen können, beispielsweise ältere alleinlebende und pflegebedürftige Menschen. Mit zunehmendem Alter nimmt beispielsweise die Fähigkeit des Körpers zur Selbstkühlung ab. Oft trinken ältere Menschen zu wenig und sind daher gefährdet zu dehydrieren.

Doch nicht nur ältere Menschen sind gefährdet, auch für weitere Personengruppen stellt Hitze eine besondere Herausforderung dar. Daher sollten wir vor allem im Sommer darauf achten, dass es nicht nur uns selbst, sondern auch den Menschen in unserem Umfeld gut geht.

Zu den besonders gefährdeten Risikogruppen zählen: 

  • Ältere und hochaltrige Menschen
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Schwangere
  • Bettlägerige und pflegebedürftige Menschen
  • Menschen mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, psychischen Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen)
  • Menschen unter bestimmter medikamentöser Behandlung (wie Blutdrucksenker, Betablocker, Diuretika, Antidiabetika, Antidepressiva)
  • Menschen mit Unterernährung oder mit Übergewicht 
  • Menschen mit Behinderungen 
  • Menschen mit Suchterkrankungen
  • Sozioökonomisch benachteiligte Menschen
  • Menschen, die beruflich erhöhter Sonneneinstrahlung und Hitze ausgesetzt sind

Auf Mitmenschen achten

Im Sommer und bei extremer Hitze sollten wir besonders auf unsere Mitmenschen aufpassen. Achten Sie auf die Menschen in Ihrer Nachbarschaft, ihren Freundeskreis, Familienangehörige sowie die Menschen, denen Sie im Alltag und auf der Arbeit begegnen. Sprechen Sie Personen im Zweifel an und bieten Sie Ihre Hilfe an. Insbesondere alleinlebende Personen, ältere und chronisch kranke Menschen sind bei Hitze besonders gefährdet.

Das können Sie tun, um gefährdete Personen zu unterstützen:

  • Organisieren Sie tägliche Telefonate oder Besuche.
  • Informieren Sie sich und andere über Betreuungsmöglichkeiten durch Hilfsdienste.
  • Stellen Sie Zugang und Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicher.
  • Platzieren Sie eine Telefonliste mit Nummern von Ansprechpersonen, Haus- und Notarzt neben dem Festnetztelefon oder griffbereit im Geldbeutel.
  • Bieten Sie Nachbarschaftshilfe an: Unterstützung und Organisation von Einkaufshilfen und Transportdiensten; gemeinsame Spaziergänge am Morgen; Freizeitangebote und gemeinsamer Mittagstisch mit frischen, wasserhaltigen Mahlzeiten an kühlen Orten.

Notfälle erkennen und richtig reagieren

- Rufen Sie bei Symptomen der Überhitzung und Bewusstseinstrübung den      Rettungsdienst (112)
- In weniger schweren Fällen hilft Ihnen der ärztliche Bereitschaftsdienst (116 117)
- Bringen Sie die überhitze Person an einen kühlen Ort und geben Sie ihr Wasser zu trinken
- Lassen Sie die Person nicht allein und kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern

Ist der Körper für eine längere Zeit einer erhöhten Umgebungstemperatur oder der prallen Sonne ausgesetzt, können unterschiedliche Hitzeerkrankungen wie Hitzschlag, Sonnenstich, Hitzekollaps, Hitzekrampf oder Hitzeerschöpfung entstehen, die unten näher beschrieben werden. Da es für den Laien nur schwer nachvollziehbar ist, um welche Art von Hitzeschaden es sich handelt, sollte man im Zweifel immer auf Nummer sicher gehen und einen Arzt oder eine Ärztin rufen.

Bei folgenden Symptomen ist umgehend der Rettungsdienst (Rufnummer 112) zu alarmieren:

  • Bewusstseinseintrübungen
  • plötzliche Verwirrtheit
  • heftige Kopfschmerzen
  • unstillbares Erbrechen
  • hohe Körpertemperatur (über 39 °C)
  • Krampfanfälle, Muskelzuckungen
  • Bewusstlosigkeit 

Was sollten Sie im Notfall tun?

  • Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich und muss unbedingt ärztlich behandelt werden.
  • Fordern Sie Hilfe an und wählen Sie sofort den Notruf: 112.
  • Bewahren Sie Ruhe und schildern Sie kurz und knapp die Situation und Symptome.
  • Nennen Sie Namen, Ort und eine Rückrufnummer.
  • Suchen Sie sich Unterstützung von anderen Personen, falls nötig. 

Wie sollten Sie sich bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verhalten?

  • Sprechen Sie die betroffene Person direkt an. Sagen Sie ihr, dass Hilfe kommt.
  • Lassen Sie die betroffene Person keinesfalls alleine. Kontrollieren Sie Atmung und Bewusstsein. Besonders bei einem Hitzschlag kann sich der Zustand schnell verschlechtern.
  • Bringen Sie die Person an einen kühlen, schattigen Ort.
  • Ist die Person bei Bewusstsein, lagern Sie die Beine hoch.
  • Ist die Person bewusstlos, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage.
  • Flüssigkeit zuführen: Portionsweise elektrolythaltige, isotonische und nichtalkoholische Getränke geben, falls sich die Person nicht übergibt und bei vollem Bewusstsein ist!
  • Körper herunterkühlen: Wadenwickel, kühlende Umschläge an Stirn, Nacken und Handgelenken, Frischluft zuführen (Luft zufächeln).
  • Kleidung lockern und überflüssige Kleidung ausziehen.
  • Hört die betroffene Person auf zu atmen, sofort mit der Wiederbelebung beginnen.

Auch bei folgenden Symptomen sollten Sie bereits reagieren:

  • heiße, trockene Haut
  • leichte bis starke Kopfschmerzen
  • übermäßige Erschöpfung
  • Schwäche, Schwindel, Gereiztheit
  • rote Gesichtsfarbe
  • Übelkeit und Erbrechen 

Was ist zu tun?

  • Sind Sie selbst betroffen, bitten Sie um Hilfe, wenn Ihnen schwindelig ist, Sie sich schwach oder unwohl fühlen, starken Durst und Kopfschmerzen haben.
  • Person an einen kühleren Ort (Schatten) bringen, am besten mit hoch gelagerten Beinen und leicht erhöhtem Kopf (Schocklage).
  • Wasser zu trinken geben, um einen möglichen Flüssigkeitsmangel auszugleichen.
  • Den Körper kühlen, zum Beispiel mit Kühlpackungen in Tüchern, Wasser oder ähnlichem. (Kaltwasserbäder und Eisabreibungen sollten Sie vermeiden, weil sie zu einem Anstieg der Körpertemperatur führen können)
  • Bei schmerzhaften Muskelkrämpfen ruhen Sie sich sofort an einem kühlen Ort aus und trinken Sie elektrolythaltige, isotonische Getränke.
  • Sofern sich keine Besserung einstellt, ist gegebenenfalls der Hausarzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst (Telefon: 116 117)

Beschreibung fünf möglicher Hitzeerkrankungen

1. Hitzschlag

  • Beschreibung
    Beim lebensgefährlichen Hitzschlag nimmt der Körper mehr Wärme auf, als er an die Umgebung abgeben kann. Die Körpertemperatur steigt rasch auf über 39 °C an. Die Temperaturregulation setzt aus, die Schweißbildung unterbleibt, es entsteht ein Hitzestau.
  • Symptome
    Fieber (>39 °C), heiße, trockene, rote Haut, kein Schweiß, Kopfschmerzen, Unruhe, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Nackenschmerzen, Durst. Weitere Symptome können Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, schneller Herzschlag, niedriger Blutdruck und eine beschleunigte Atmung sein. Körperliche Anstrengung in heißer Umgebung kann einen Hitzschlag begünstigen.
  • Verhaltensmaßnahmen
    Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich! Verständigen Sie sofort ärztliche Hilfe (Notruf 112). Bringen Sie die betroffene Person an einen kühlen Ort. Sollte keine Bewusstseinseintrübung vorliegen, geben Sie den Betroffenen zu trinken. Lockern Sie enge Bekleidung, machen Sie kühle und feuchte Umschläge, sorgen Sie für einen leichten Luftzug.

2. Sonnenstich

  • Beschreibung
    Beim Sonnenstich überhitzt der Kopf durch lang andauernde, direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Die Wärmestrahlung reizt Hirnhaut und Hirngewebe.
  • Symptome
    Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, geröteter, heißer Kopf, innere Unruhe, erhöhter Pulsschlag, Benommenheit, Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit. Die Körpertemperatur ist meist normal.
  • Verhaltensmaßnahmen
    Die betroffene Person an einen schattigen, kühlen Ort bringen. Mit kalten, nassen Tüchern bedecken. Bei ausgeprägten Symptomen den Notarzt alarmieren. Das Tragen einer hellen Kopfbedeckung hilft, einen Sonnenstich zu vermeiden.

3. Hitzekollaps

  • Beschreibung und Symptome
    Der Hitzekollaps (auch Hitzeohnmacht) ist eine kurze Bewusstlosigkeit hervorgerufen durch einen Blutdruckabfall wegen hitzebedingter Erweiterung der peripheren Blutgefäße. Längeres Stehen ohne die Möglichkeit der Abkühlung begünstigt den Hitzekollaps.
  • Verhaltensmaßnahmen
    Die Betroffenen an einen schattigen, kühlen Ort bringen und überflüssige Kleidung ablegen. Falls möglich, portionsweise salzhaltige Flüssigkeit geben. Notarzt verständigen.

4. Hitzekrampf

  • Beschreibung
    Ein Hitzekrampf kann durch Flüssigkeitsmangel und Salzverlust ausgelöst werden.
  • Symptome
    Muskelkrämpfe in Bauch, Armen oder Beinen bei körperlicher Aktivität. Die Körpertemperatur ist dabei nicht erhöht.
  • Verhaltensmaßnahmen
    Stellen Sie alle Aktivitäten ein und setzen Sie sich ruhig an einen kühlen Ort. Elektrolytgetränke und salzhaltige Speisen lindern die Beschwerden meist. Nehmen Sie auch nach Abklingen der Krämpfe die anstrengende Aktivität einige Stunden nicht wieder auf, weil eine weitere Überanstrengung zu Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen kann. Halten die Muskelkrämpfe länger als eine Stunde an, begeben Sie sich in ärztliche Überwachung.

5. Hitzeerschöpfung

  • Beschreibung
    Durch Wasserverlust oder Salzverlust kann Hitzeerschöpfung eintreten, die sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, schneller Puls, schnelle und flache Atmung, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit zeigt. Die Haut ist blass, kühl und feucht. Bei einer Körpertemperatur über 40 °C besteht die Gefahr des Hitzschlags (s. o.).
  • Verhaltensmaßnahmen
    Verschlimmern sich die Symptome oder halten sie länger als eine Stunde an, so holen Sie ärztliche Hilfe. Ansonsten können Sie den Betroffenen helfen, sich abzukühlen.

Hitze meiden und Sonnenstrahlung abschirmen

Sommer, Sonne, Sonnenschirm Symbolfoto
© Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
- Niemanden im Auto zurücklassen
- Im Schatten oder in kühlen Gebäuden bleiben
- Möglichst frühmorgens nach draußen gehen, wenn es kühler ist
- Feuchte Lappen sorgen für Kühlung der Haut
- Leichte, helle Kleidung
- Kopf- und Nackenbedeckung bei direkter Sonne
- Außenjalousien oder Fensterläden tagsüber schließen
- Sonnenschirm aufspannen

Hitze im Auto ist lebensgefährlich

  • Lassen Sie kein Kind, kein Haustier und generell kein Lebewesen im Auto zurück. Auch nicht für kurze Zeit. Denn im Fahrzeuginneren wird es bei Sonneneinstrahlung selbst bei geöffnetem Fenster sehr schnell extrem heiß. Das kann lebensbedrohlich sein.

Gebäude sind länger kühl

  • Bleiben Sie bei großer Hitze möglichst in Gebäuden und halten Sie sich in kühlen Räumen Die Gebäudehülle heizt sich in der Regel während des Tages nur langsam auf.
  • Gehen Sie nach Möglichkeit frühmorgens nach draußen, wenn es kühler ist. Die höchsten Temperaturen werden an einem heißen Tag zwischen 17 und 18 Uhr erreicht.
  • Sind Sie bei großer Hitze im Freien, dann bleiben Sie möglichst im Schatten. Suchen Sie regelmäßig kühle Orte auf und trinken Sie regelmäßig Wasser.
  • Schirmen Sie direkte Sonnenstrahlung mit heller Kleidung und einer Kopf- und Nackenbedeckung ab.

Wohnung verdunkeln, Wärmequellen vermeiden

  • Um direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern, sind Fensterläden, Außenjalousien und Rollläden ideal.
  • Um direkte Sonne auf Balkon und Terrasse abzuschirmen, nutzen Sie einen Sonnenschirm oder ein Sonnensegel, falls keine Bäume oder Gebäude für Verschattung sorgen.
  • Vermeiden Sie unnötige Wärmequellen in Ihren Räumen und schalten Sie elektrische Geräte aus, wenn sie nicht gebraucht werden.
  • Arbeiten Sie möglichst in den Morgenstunden und richten Sie Ihre Aktivitäten im Freien nach den erwarteten Temperaturen, dem UV-Index und den Ozonwerten. An einem heißen Tag sind abends oft die Ozonwerte deutlich erhöht.

Abkühlung verschaffen

  • Nie mit aufgeheiztem Körper ins Wasser springen. Geben Sie Ihrem Köper Zeit, um sich an den Temperaturunterschied zu gewöhnen. Bei plötzlicher Abkühlung können auch gesunde und durchtrainierte Menschen selbst bei moderaten Wassertemperaturen einen Kälteschock erleiden. Der Blutdruck steigt dabei schlagartig an. Durch den Tauchreflex wird die Atmung zum Stillstand gebracht und der Herzschlag verlangsamt sich. Doch Kälte lässt unseren Puls schneller schlagen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Durch reflexartiges Einatmen kann außerdem Wasser in die Lungen gelangen.
  • Nehmen Sie lauwarme Duschen und kühle Fußbäder, um sich zu erfrischen und kühlen Sie zwischendurch Ihre Handgelenke mit kaltem Wasser.
  • Reiben Sie Arme, Beine, Gesicht oder Nacken hin und wieder mit einem feuchten Lappen ab. Das verdunstende Wasser unterstützt den Körper beim Kühlen.
  • Eine „Wärmflasche“ mit kaltem Wasser und Eiswürfeln wird zur „Kühlflasche“ und kann vor dem Schlafengehen das Bett angenehm kühlen.

Anstrengungen reduzieren

- Für Sport die Morgenstunden nutzen
- Der Körper schwitzt schon und hat hohen Salzverlust
- Bei hohen Ozonwerten (nachmittags und abends) Sport aussetzen
- Arbeitszeiten nach Möglichkeit anpassen

Sport kann auch während der Sommerzeit ein wichtiger Bestandteil des Alltags sein. Allerdings ist Sport während einer Hitzeperiode nicht zu jeder Uhrzeit, an jedem Ort und in jeder Intensität ratsam. Regelmäßige Bewegung ist weiterhin wichtig, aber eine Überanstrengung und zu starke Belastung für den Organismus sollte vermieden werden. An Tagen starker Sonneneinstrahlung entsteht vermehrt bodennahes Ozon. Das farblose, reaktive Gas kann beim Menschen Reizungen der Augen und der Schleimhäute, Müdigkeit und Kopfschmerzen verursachen. Bei körperlich anstrengenden Aktivitäten und einer schnelleren und tieferen Atmung kann auch das Lungengewebe geschädigt werden.

  • Meiden Sie die Mittagssonne (UV-Strahlung) und Zeiten größter Hitze bis in die frühen Abendstunden (18 Uhr).
  • Suchen Sie bevorzugt schattige und kühle Orte in den frühen Morgenstunden auf, um Sport zu treiben.
  • Passen Sie die Intensität der sportlichen Belastung an, um Überanstrengung zu vermeiden.
  • Sorgen Sie für eine ausgleichende Flüssigkeitszufuhr mit isotonischen und elektrolythaltigen Getränken.
  • Verringern sie nach dem Sport langsam die Belastung („Cool down“) und duschen Sie nicht zu kalt, sondern lauwarm, um den Kreislauf nicht zu belasten.
  • Pausieren Sie Ihr Sportprogramm bei hohen Ozonwerten (an heißen Tagen nachmittags und abends).

Luftfeuchtigkeit senken und Wind erzeugen

Ventilator Symbolfoto
© Bild von Bruno auf Pixabay
- Regelmäßig lüften und für Durchzug sorgen
- Ventilator verwenden
- Fächer mitführen und nutzen
- in Ausnahmefällen Klimaanlagen nutzen

Der thermische Komfort in der eigenen Wohnung wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, darunter auch bauliche Gegebenheiten, doch entscheidend ist die Luftfeuchte. Hohe Luftfeuchte führt dazu, dass auf der Haut nur wenig Verdunstungskühle entstehen kann. Feuchte Hitze wird deshalb als besonders belastend empfunden. Der Körper kann schneller überhitzen, weil Körperwärme nicht schnell genug an die Umgebung abgeführt werden kann. In extremen Fällen, insbesondere bei älteren Menschen, kann dies lebensgefährlich werden.

In nicht-klimatisierten Innenräumen steigt bei längerem Aufenthalt durch Atmen, Schwitzen und Kochen die Luftfeuchte, insbesondere in kleinen Wohnungen. Vermeiden Sie möglichst alles, was die Feuchtigkeit in der Luft ansteigen lässt. Vom Aufhängen nasser Tücher kann nur abgeraten werden, denn sie erhöhen die Luftfeuchte und sorgen für unangenehme Tropenluft.

Luftfeuchtigkeit in der Wohnung niedrig halten

  • Lüften Sie morgens früh die Wohnung ausgiebig, denn dann ist der Kühleffekt am stärksten.
  • Öffnen Sie auch nach dem morgendlichen regelmäßig die Fenster und sorgen Sie möglichst für Durchzug, damit die Luftfeuchtigkeit abgeführt wird.
  • Durch Lüften sinkt auch der Kohlendioxidgehalt der Raumluft, und sauerstoffreiche Frischluft wird zugeführt.

Stehende Luft vermeiden

  • Durch das gleichzeitige Öffnen gegenüberliegender Fenster entsteht Luftzug (Wind). Nur bewegte Luft erzeugt Verdunstungskühle und führt Wärme von der Haut effektiv ab.
  • Ventilatoren erzeugen sehr effektiv Wind und sorgen für Abkühlung auf der Haut. Ist Durchzug nicht möglich, kann ein Ventilator auch den schnelleren Luftaustausch unterstützen, indem er vor das Fenster gestellt wird.
  • Auch Fächer können mit ihrem Luftzug dazu dienen, die Körpertemperatur zu regulieren.
  • Klimaanlagen benötigen viel Energie und sollten nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen, beispielsweise zum Schutz besonders gefährdeter Personengruppen und in sozialen Einrichtungen.

Lüften im Keller

  • An wärmeren Tagen sollte man Kellerfenster schließen, weil die eindringende wärmere Außenluft ihre Feuchte an den kühleren Kellerwänden ausscheidet.
  • An kühleren Tagen sollten Kellerfenster (wenn möglich) häufiger geöffnet werden, damit die wärmere Kellerluft mit ihrer höheren Feuchte nach draußen befördert wird. Zum Lüften eignen sich im Sommer in der Regel die frühen Morgenstunden, am besten mit Durchzug.

Vor UV-Strahlung schützen

Sommer, Sonne, Sonnenhut, Sonnenbrille Symbolfoto
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- Leichte, helle, dicht gewebte Kleidung tragen
- Auf ungeschützte Hautstellen Sonnenschutz auftragen (LSF 30+)
- Sonnenbrille nutzen (UV 400)
- Wechselwirkung mit Medikamenten und Kosmetika beachten

Durch die Einstrahlung der Sonne ist unsere Haut im Freien ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) ausgesetzt. UV-Strahlung ist der energiereichste Teil des Sonnenlichts und für den Menschen nicht wahrnehmbar. Im Sommer ist die UV-Strahlung stärker als im Winter und im Tagesverlauf mittags am intensivsten. Sie nimmt um ca. 10 Prozent pro 1000 Höhenmeter zu. UV-Strahlung dringt in Auge und Haut ein und wird von den Zellen aufgenommen. Weil sie das Erbgut schädigen kann, ist UV-Strahlung krebserregend. Sie kann sofortige und langfristige Wirkungen an Haut und Augen verursachen. Eine positive biologische Wirkung von UV-Strahlung ist die Bildung des körpereigenen Vitamin D. Dazu genügt es jedoch Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der Zeit, in der man ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde, der Sonne auszusetzen. Die Zeitspanne hängt vom Hauttyp und der Strahlungsintensität ab und reicht von unter 5 Minuten bis 30 Minuten.

Akute Schädigungen:

Ein Sonnenbrand ist eine durch UV-Strahlung verursachte Entzündung der Haut. Sie zeigt sich durch Rötung und Berührungsschmerz, in schweren Fällen Blasenbildung. Häufige Sonnenbrände in Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko am schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) zu erkranken.

Als Sonnenallergie bezeichnet man umgangssprachlich verschiedene, durch UV-Strahlung ausgelöste Hautkrankheiten. Bei der die polymorphen Lichtdermatose zeigen sich fleckige Hautrötungen, Blasen und Knötchen (Papeln) mit starkem Juckreiz meist am Hals, am Dekolleté, an Oberarmen,

Handrücken oder Oberschenkeln.

UV-Strahlung kann in Verbindung mit Substanzen, die in Arzneimitteln und Kosmetika enthalten sein können, fototoxische Reaktionen der Haut hervorrufen. Auch bestimmte Pflanzen und Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Sellerie oder Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau) können fotosensibilisierende Substanzen enthalten. Klären Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und/oder Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker ab, ob Sie die Anwendung Ihrer Arzneimittel oder Kosmetika anpassen müssen.

Langfristige Schädigungen:

Chronische Schädigungen der Augen betreffen vor allem die Augenlinse. Übermäßige UV-Strahlung ist einer der auslösenden Faktoren für den "Grauen Star" (Katarakt). Als chronische Schädigung der Haut bewirkt UV-Strahlung eine vorzeitige Hautalterung und ist Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs. Allein in Deutschland verdoppelt sich die Neuerkrankungsrate (Inzidenz) von Hautkrebs alle 10 bis 15 Jahre. In Deutschland sterben jährlich insgesamt knapp 4000 Menschen an Hautkrebserkrankungen, die auf UV-Strahlung zurückzuführen sind. Das sind 53 % mehr als noch im Jahr 2000.

Wegen der gesundheitsschädlichen Konsequenzen übermäßiger UV-Strahlung sollte Schädigungen an Haut und Augen in jedem Fall durch konsequente Schutzmaßnahmen vorgebeugt oder ein längerer Aufenthalt in der prallen Sonne vermieden werden:

Starke Sonne meiden

  • Die Wirkung der Sonneneinstrahlung ist zur Mittagszeit vielfach höher als vormittags oder nachmittags. Berücksichtigen Sie dies für Ihre Aktivitäten. Bedenken Sie auch, dass die höchsten Temperaturen an einem heißen Tag erst am späten Nachmittag erreicht werden.
  • Wer regelmäßig joggen geht, sollte das also morgens tun. Zudem sind die Ozon-Werte an heißen Tagen abends oft deutlich erhöht.
  • Richten Sie sich bei Aktivitäten im Freien nach dem UV-Index. Den UV-Index erfahren Sie beispielsweise über den Wetterbericht, im Internet oder über den BfS-UV-Newsletter des Bundesamtes für Strahlenschutz. Die UV-Belastung kann aufgrund von Reflexionen an Schnee, Sand und Wasser höher sein, als der UV-Index angibt.

Den Körper schützen

  • Kleidung und eine Kopfbedeckung schützen am besten vor UV-Strahlung.
  • Wählen Sie helle, dicht gewebte, lockere und lange Kleidung sowie eine helle Kopfbedeckung mit ausreichender Luftdurchlässigkeit (Sonnenhut, Schirmmütze oder ein leichtes Tuch).
  • Kleidung oder Badekleidung mit Schutz vor UV-Strahlung (UV-Standard 801) ist manchmal empfehlenswert.
  • Die Kopfbedeckung sollte auch Nacken und Ohren schützen.
  • Am Wasser verstärken Reflexionen die Wirkung der UV-Strahlung. Darum sollten hier Schultern, Brust und Rücken mit einem T-Shirt bedeckt sein.

Die Augen schützen

  • Eine Sonnenbrille beugt Augenschäden vor, sofern sie einen absoluten UV-Schutz (UV 400) aufweist und seitlicher Strahlungseinfall möglichst vermieden wird.

Eincremen

  • Tragen Sie ausreichend Sonnencreme auf alle unbedeckten Hautbereiche auf. Vergessen Sie keine Stellen wie Ohren, Nacken, Hände und Fußrücken.
  • Für Kinder wird ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30, für Jugendliche und Erwachsene mindestens 20 empfohlen. Im Hochsommer und in südlichen Ländern sollte bei empfindlicher Haut ein sehr hoher Lichtschutzfaktor (50+) gewählt werden.
  • Cremen Sie mehrmals täglich nach, um den Schutz zu erhalten, besonders bei starkem Schwitzen und dem Aufenthalt am Wasser. Mehrfaches Eincremen verlängert jedoch die Schutzwirkung nicht.
  • Auch im Schatten sind Sie der Strahlung ausgesetzt.

Keine Medikamente/Kosmetika und Sonne

  • Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Sonnenlicht.
  • Kosmetika, Deodorants und Parfüms sollten beim Sonnenbaden möglichst nicht verwendet werden, weil die Gefahr bleibender Pigmentstörungen

Schutz für Kinder

  • Lassen Sie Kinder möglichst im Schatten spielen und verwenden Sie Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30. Im ersten Lebensjahr sollte auf Sonnencreme verzichtet werden.
  • Säuglinge und Kleinstkinder sollten schon wegen der Gefahr der Überhitzung nie der direkten Sonne ausgesetzt werden.
  • Zusätzlich können Sie spezielle Kleidung mit Schutz vor UV-Strahlung

Hitzeangepasst essen und trinken

Sommer, Sonne, Wassermelone Symbolfoto
© Bild von pvproductions auf Freepik
- Regelmäßig trinken, am besten Wasser oder Tees
- Leichte, wasserhaltige Nahrung
- Salzverlust ausgleichen
- Zur Einnahme von Medikamenten beraten lassen

Trinken

  • Trinken Sie ausreichend und regelmäßig: Wasser, abgekühlter Tee und verdünnte Säfte sind gut geeignet, sollten aber nicht eiskalt getrunken werden.
  • An heißen Tagen, bei sportlicher Betätigung und körperlicher Arbeit braucht der Körper mehr Wasser, als die täglich für Erwachsene empfohlene Menge von 1,5 bis 2 Litern Wasser.
  • Trinken Sie nicht erst, wenn Sie durstig sind.
  • Meiden Sie alkoholische, stark gezuckerte und koffeinhaltige Getränke.
  • Achten Sie besonders darauf, dass Kinder und ältere Menschen in Ihrem Umfeld genügend trinken. Ihr Durstempfinden funktioniert oft nicht ausreichend gut.
  • Bei starkem Schwitzen sollten Sie vor allem Mineralwasser trinken, um genügend Mineralstoffe zu sich zu nehmen.

Essen

  • Nehmen Sie leichte, kühle und frische Speisen zu sich wie Salate und kalte Suppen.
  • Frisches Obst und Gemüse mit hohem Wasseranteil sind bei Hitze verträglicher als fett- und eiweißreiche Speisen, die den Kreislauf belasten.
  • Essen Sie mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt.

Einnahme von Medikamenten

  • Bei Einnahme von Medikamenten ist zu beachten, dass sich das Durstempfinden verändern kann. Prüfen Sie, wie Ihre Medikamente bei Hitze und UV-Strahlung wirken und sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.
  • Klären Sie bei einer ärztlichen Beratung Ihre individuelle Trinkmenge ab. Dies gilt insbesondere bei Menschen mit einer Herz- oder Nierenerkrankung.
  • Achten Sie darauf, Ihre Medikamente richtig aufzubewahren und zu lagern. Grundsätzlich sollten Medikamente keiner Hitze ausgesetzt werden und wenn nötig auch im Kühlschrank gelagert werden. Lassen Sie sich dazu von Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker beraten.
  • Überprüfen Sie auch bei Ihren Mitmenschen und besonders gefährdeten Personen regelmäßig die richtige Einnahme und bleiben Sie in Kontakt.

Wasser »to go« – Refill-Stationen in Wetzlar

Wasser Refill-Station Logo
© a tip: tap e.V.

Sie sind in der Stadt unterwegs und möchten gerne Ihre Trinkflasche auffüllen? Dann lohnt es sich, nach dem blauen Aufkleber der „Refill-Stationen“ Ausschau zu halten.

Hier können Sie Ihre mitgebrachte Trinkflasche in Geschäften, Cafés, Hotels und öffentlichen Einrichtungen kostenlos auffüllen. Ziel der Refill-Initiative Deutschland ist es, Menschen zum Trinken von Leitungswasser zu animieren und dabei das Abfallaufkommen und Umweltverschmutzungen zu verringern.


Die teilnehmenden Refill-Stationen in Wetzlar können Sie auf der Website von Refill Deutschland eingesehen werden, unter anderem folgende städtische Einrichtungen:

  • das Wetzlarer Rathaus (Ernst-Leitz-Straße 30)
  • die Stadtbibliothek (Bahnhofstraße 6)
  • die Tourist-Information (Domplatz 8)
  • der Wertstoffhof (Dillfeld 37)

Digitale Hitzewarnungen

Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes

Hitzebelastung ist eine ernstzunehmende Gefahr für die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst Hitzewarnungen für Tage, an denen die Hitze zu einer Gefahr für die Gesundheit werden kann. Dazu werden für den aktuellen Tag und den Folgetag amtliche Hitzewarnungen herausgegeben. Die Warnungen können per Newsletter auf Landkreisebene oder über die DWD WarnWetter-App auf Gemeindeebene erhalten werden. Die Gesundheitswetter-App informiert besonders betroffene Menschen und Risikogruppen sowie die allgemeine Öffentlichkeit zur aktuellen Warn- und Wettersituation in Bezug auf die aktuellen Gesundheitseinflüsse. Die genannten Apps sind in den gängigen App-Stores kostenfrei oder gegen ein geringes Entgelt erhältlich.

Hessen Warn Logo
© Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

hessenWarn-App

hessenWarn ist die offizielle Warn- und Informations-App des Landes Hessen. Sie bietet Gefahren- und Katastrophenwarnungen (unter anderem Unwetter- und Hitzewarnungen) verschiedener Behörden aus einer Hand.

Wohin bei großer Hitze? – Kühle Orte in Wetzlar

Avignon-Anlage
© Thomas Batinic

Durch Sonneneinstrahlung können sich Häuser, Wohnungen oder städtische Quartiere, die baulich verdichtet und großflächig versiegelt sind, im Laufe des Tages stark aufheizen. Die Hitzebelastung steigt daher am Nachmittag stetig an. Halten Sie sich auch nicht länger als nötig in der prallen Sonne auf. Für UV-Strahlung gilt dies besonders für die Mittagszeit. 

Kühle Orte im Inneren von Gebäuden

Kühlere Orte sind dann eine wahre Wohltat. In der Innenstadt können dies klimatisierte Kaufhäuser, das kleine Café um die Ecke, eine Eisdiele, ein Ladenlokal, ein schattiger Innenhof oder beschattete Sitzbänke an öffentlichen Plätzen sein. Kühle bringt oft auch ein Aufenthalt in historischen Gebäuden mit dicken Mauern, beispielsweise im Wetzlarer Dom oder in anderen Kirchen. Auch vor hoher UV-Strahlung sind Sie dort geschützt. 

Kühle Orte im Grünen mit Schatten

Auch die Natur bietet Alternativen, um den aufgeheizten, bebauten Flächen kurzfristig zu entfliehen und sich dennoch im Freien aufzuhalten. Parkanlagen, Friedhöfe und beschattete Spielplätze mit Sitzgelegenheiten ermöglichen einen entspannten Aufenthalt bei Hitze. Die Wetzlarer Innenstadt ist von einem Grüngürtel umgeben (Colchester-Anlage, Rosengärtchen, Siena-Promenade und Avignon-Anlage). Auch die Ilmenau-Anlage (Brückenborn), die Grünanlage »Starke Weide« (Ernst-Leitz-Straße/Wetzbachstraße) sowie Schladming-Anlage und Neukölln-Anlage in Dalheim ermöglichen schattigen Aufenthalt im Grünen. 

Kühle Orte am und im Wasser

Die Lahn ist nicht weit von der Innenstadt entfernt. Offene Wasserflächen wirken auf die Lufttemperaturen der Umgebung, da sich Wasser im Vergleich zur Luft verhältnismäßig langsam erwärmt. Hinzu kommt, dass über offenen Wasserflächen mehr Wind weht als in dicht bebauten Gebieten. Viele kühlere Orte, die Entlastung von sommerlicher Hitze bieten, sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell zu erreichen. Im Stadtwald schützt Sie ein Blätterdach vor zu viel Sonne. Außerdem lädt der Dutenhofener See in den warmen Sommermonaten zu einer erfrischenden Abkühlung ein. Das ehemalige Freibad Domblick an der Lahn wird zu einem Naturfreibad umgebaut.